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Hygrocybe punicea (Fr. : Fr.) P. Kumm. 1871

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae

Deutscher Name: Granatroter Saftling

Vorkommen:
Auf wechselfeuchten, meist eher trockenen und bodensauren Wiesen und an Waldrändern; durch Vernichtung geeigneter Lebensräume zurückgehend; einer der besonders lebhaft gefärbten und größten Saftlinge.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1 (Karte 1232), aus westlichen Bundesländern bekannt, aber nirgends häufig; in Bayern nur in Oberfranken häufiger, sonst zerstreut, vereinzelt im südlichen Frankenjura, an Lech und Isar sowie am Alpenrand.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-9 cm breit, jung kegelig, später glockig bis flach, alt auch mit aufgebogenem Rand, am Scheitel stumpf gebuckelt, glatt, schmierig, lebhaft scharlach- bis dunkel braunrot, alt mitunter ausblassend und mehr gelbrot, am Rand scharf und glatt, manchmal etwas heller und schwach gerieft, dünnfleischig.
Lamellen gelb bis graulichgelb, später orangegelb bis schmutzig orangerot, entfernt, dicklich, um den Stiel ausgebuchtet, schmal angewachsen und mitunter etwas herablaufend, mit glatter Schneide.
Stiel 5-9 cm lang und 10-15, mitunter bis 30 mm dick, zylindrisch mit meist zuspitzendem Grund, rot bis orangerot, gegen den Grund zunehmend gelb, seltener auf ganzer Länge gelb, weißlich längsfaserig bis schwach rillig, trocken, am Grund wurzelnd und etwas brüchig-starr.
Fleisch weißlich, unter der Huthaut graurot, brüchig, mit schwach säuerlichem, an Wurzelschwamm erinnerndem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-11 x 4,7-6 µm, zylindrisch-elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen, mit Jod nicht blau.
Sporenpulver weiß.
Cheilozystiden fehlend, aber mit keuligen Endzellen.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten mit ausgebuchteten Lamellen und nicht schwärzendem Fleisch durch trockenen Stiel und schmierigen, lebhaft kirsch- bis scharlachroten Hut sowie im Kern und im Stielgrund weißes, sonst gelbes Fleisch unterschieden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Boertmann, The Genus Hygrocybe, 1. Aufl., S. 128f.;
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 99;
Candusso, Fungi Europaei, Bd. 6, Hygrophorus, S. 514ff;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 108.48.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch