Synonyme: Hygrocybe strangulata (P.D. Orton) Svrček , Hygrophorus flammans J. Schröt. , Hygrophorus mollis (Berk. & Broome) Kauffman , Hygrophorus turundus var. mollis Berk. & Broome
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae
Deutscher Name: Mennigroter Saftling
Vorkommen:
Zerstreut einzeln und gesellig in Gruppen, in Auwäldern, Laubmischwäldern und auf extensiven Halbtrockenrasen sowohl über saurem wie kalkhaltigem Ausgangsgestein zwischen Juni und November.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut bis selten in extensiv bewirtschafteten Wiesen und Wäldern. Gefährdet durch intensive Landnutzung und Eutrophierung der Landschaft.
In unserer Datenbank gibt es 16 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 10-25 mm, jung halbkugelig, dann konvex bis flach, teils mit eingesenkter Hutmitte, Oberfläche trocken, fein schuppig, besonders in der Mitte, jung zinnoberrot, dann orangerot,
Schüppchen gleichfarbig bis heller, im Alter etwas ausblassend, Rand scharf, schwach wellig bis gekerbt, Rand auch orangegelb. Insgesamt eine recht variable Art, von der viele Formen und Varietäten beschrieben wurden.
Lamellen orangerot, breit, am Stiel breit angewachsen und mit Zähnchen etwas herablaufend.
Stiel 2 bis 4 cm lang und 2 bis 5 mm dick, zylindrisch, trocken matt, jung glatt, orangerot, leicht brechend und faserig aufspaltend.
Fleisch gelb, geruchlos, Geschmack fade, mild.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6-9,5 x 4,5-6,5 µm, farblos und glatt, elliptisch-eiförmig, teils eingeschnürt.
Basidien überwiegend 4-sporig, 35-50 x 10 µm.
Schnallen vorhanden.
Bemerkungen:
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit dem Kalkholden Saftling (H. calciphila), der aber insgesamt etwas heller orangerötlich und ohne filzige Hutschuppen vorkommt. Diese Art bevorzugt offene Kalkschotterflächen an Wegrändern, Böschungen und in alten, aufgelassenen Kiesgruben.
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Boertmann, The Genus Hygrocybe S. 114 ff.;
Fungi Europaei, Bd. 6, Hygrophorus, S. 572 ff.;
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 3 Nr. 92;
Ludwig, Pilzkompendium Bd. 3 Nr. 108.30 A-D.