Synonyme: Hydnellum diabolus Banker
Systematik: Basidiomycota > Thelephorales > Bankeraceae
Deutscher Name: Scharfer Korkstacheling
Vorkommen:
Gesellig und oft Hexenringe mit ineinanderfließenden Fruchtkörpern bildend in Bergnadelwäldern, gelegentlich auch in Mischwäldern mit einer Vorliebe für feuchte und oft gewässernahe Standorte.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 371), in Süddeutschland selten, in Bayern um Coburg, bei Regensburg, zwischen Lech und Isar und bei Berchtesgaden; wahrscheinlich im Jungmoränengebiet und in den Alpen aber viel weiter verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, aber nicht häufig und wie alle Arten der Gattung gefährdet durch Zerstörung und Eutrophierung der Lebensräume.
In unserer Datenbank gibt es 64 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm breit, meist aber kleiner, jung kreisrund, trichterig mit ziemlich dünnem Rand und etwas konzentrischen Zonen, dann oft stark exzentrisch, unregelmäßig verbogen und mit den Nachbarhüten zusammenfließend und bis zu 15 cm breite Decken bildend, anfangs weißfilzig, Wachstumszone etwas flaumig und blutrote Guttationströpfchen ausscheidend, bald hell braunrot und schließlich vom Zentrum her schwarz verfärbend, stark unregelmäßig runzelig und radial höckerig, von schwarz über dunkel rotbraun bis rötlichocker gezont, Randzone lange weißlich und ziemlich scharfkantig, später etwas flatterig verbogen und zunehmend verflachend.
Stacheln anfangs weiß, bald hell fleischrötlich bis blass rötlichocker, ziemlich stumpf, am Stiel nicht oder nur wenig herablaufend, 3-4 mm lang, gegen den Hutrand kürzer werdend und in warzige Vorsprünge übergehend, äußerster Saum der Hutunterseite auf etwa 2 mm Breite steril, weiß gepudert und oft von eintrocknenden Guttationströpfchen braunrot bis schwarz gefleckt.
Stiel bis 3 cm lang und an der Spitze und am Grund 4-6 mm dick werdend, unregelmäßig verbogen, sehr kurz, oft mit den Stielen der Nachbarhüte zusammenfließend, braunschwarz und fein samtig, aber schon jung teilweise schwärzlich werdend, alt völlig schwarz und etwas samtig-filzig überzogen.
Fleisch korkartig fest, rötlichweiß, an jungen Fruchtkörpern rote Tropfen ausscheidend, dann braunrot marmoriert, alt schwärzend. Der Geschmack ist scharf und lang anhaltend kratzend im Hals.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4 x 3 µm, hyalin, grob warzig-sternförmig gehöckert.
Bemerkungen:
Die Art ist aufgrund des scharfen Geschmacks, des bei frischen Fruchtkörperen als Tropfen vorhandenen oder bei Druck austretenden wässrig-blutroten Saftes auch im Gelände gut zu erkennen.
Der Doppelgänger Hydnellum ferrugineum ist im Ammerseeraum noch nicht nachgewiesen. Er ist absolut mild mit Geruch und Geschmack nach Mehl.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 3
Quelle / Literatur:
Maas-Geesteranus, Die terrestrischen Stachelpilze Europas, S. 31;
Otto, Boletus 21(1), S. 12ff.