Vorkommen am Ammersee: Bisher nur wenige Funde vom Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris). Der Pilz kommt sehr wahrscheinlich fast flächendeckend im Gebiet vor.
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Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Weißer lockerer Rasen aus verzweigten Konidienträgern auf der Unterseite von eckigen, gelben bis etwas hellgrünen Blattflecken. Meist sind die unteren Blätter befallen. Im Alter werden die Flecken bräunlich. Oft ist auch der Stängel betroffen. Durch den Befall kommt es hier dann meist zu starken Verkrümmungen der Organe. Die Oosporen (dickwandige Überwinterungssporen) werden in Schwielen an Blattrippen und Stängel gebildet. Oft kommt dieser Parasit gemeinsam mit Albugo candida (Pers.) Roussel vor.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Konidienträger bäumchenförmig und im oberen Viertel bis Fünftel verzweigt. Die farblosen Konidien sind einzellig, eiförmig und messen 13-29 x 11-24 µm. Oosporen kugelig, 24-46 µm im Durchmesser.
Bemerkungen: Die Gruppe der Falschen Mehltaue gehört nicht ins Reich der Pilze, weil in den Zellwänden kein Chitin vorhanden ist. Systematisch sind die bei den Algen angesiedelt. Traditionell werden sie jedoch in allen Zusammenstellungen über parasitische Kleinpilze mit erwähnt, da zu ihnen eine Vielzahl an Pflanzenparasiten gehören. Der Großteil der Arten ist wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Ein weiterer Falscher Mehltau der auf diesem Wirt gefunden werden kann ist Albugo candida (Pers.) Roussel. Der Befall äußert sich als weiße glänzende Krusten, welche sehr oft Deformationen an den Wirtspflanzen hervorrufen. H. parasitica ist vermutlich eine Artengruppe (pers. Mitt. M. Thines).