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Heterobasidion annosum (Fr.) Bref. 1888 ss. l.

Synonyme: Heterobasidion cryptarum (Bull. : Fr.) Rauschert

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Bondarzewiaceae

Deutscher Name: Wurzelschwamm

Vorkommen:
An Stümpfen oder liegenden Stammstücken von bereits im lebenden Zustand infizierten Fichten (Picea abies), vorwiegend in Fichtenforsten tieferer Lagen, in natürlichen Fichtenwäldern der Gebirge dagegen selten. Auch zahlreiche andere Nadel- und Laubhölzer werden vom Wurzelschwamm befallen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 793 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper stiellos, schmal und meist nur 1 - 2 cm vom Holz abstehend, unregelmäßig einseitig, sehr hart und mehrjährig, in oft übereinanderstehenden Reihen, Oberseite von einer glänzenden, jung rotbraunen, dann graubraunen bis schwarzen, auffallend höckerigen Kruste bedeckt, frische Randkanten weiß.
Poren weiß, sehr englöcherig und mitunter weit am Holz herablaufend.
Fleisch weiß, frisch mit starkem, säuerlichem Geruch wie Fomitopsis pinicola, zäh und fest, eingetrocknet sehr hart.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-6 x 3,5-4,5 µm, breit elliptisch, farblos, fein warzig, mit Jod schwach blauend.
Hyphen ohne Schnallen, dünn- bis etwas dickwandig.

Bemerkungen:
Der Wurzelschwamm ist in Fichtenforsten ein gefürchteter Parasit. Er löst im Kernholz des unteren Stammteils eine intensive Braunfäule aus. Dadurch wird das Standvermögen des Baumes stark geschwächt; bei Sturm bricht der Stamm dann etwa 1-2 m über dem Boden ab. Die äußeren Holzschichten und die saftführenden Teile des Stammes werden nicht angegriffen. Stümpfe rotfauler Fichten erkennt man an der kreisrunden Höhlung, die das vollständig zerfallene Kernholz zurücklässt.
An lebenden Fichten lässt sich ein Befall nur durch Anbohren des Stammes nachweisen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 397;
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 119.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch