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Hericium flagellum (Scop.) Pers.

Synonyme: Hericium alpestre Pers.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Hericiaceae

Deutscher Name: Tannen-Stachelbart

Vorkommen:
Europa, in Buchen-Tannenwäldern im Verbreitungsgebiet der Weißtanne (Abies alba), montan im Alpen- und Karpatenraum, auf liegenden und stehend abgestorbenen Stämmen.
August bis November.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 15 bis 25 cm breit und hoch werdend, mit kurzem, kugeligem Strunk, in zahlreiche, büschelig angeordnete, dünne, korallenartig verzweigte und regelmäßig bestachelte Äste zerteilt, anfangs rein weiß, dann gelblich-ockerlich.
Stacheln 1-1,5 cm lang, zuspitzend und leicht abbrechend, auf der Unterseite der Äste truppweise sitzend und kammartig abwärts gerichtet.
Fleisch weich, wenig zäh, mit schwach rettichartigem Geruch und Geschmack, mit Melzers Reagens blau verfärbend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4-5 x 3-4 µm, rundlich, feinwarzig.
Hyphensystem mit dünn- und dickwandigen Hyphen. Schnallen und Schnallenbögen an den Septen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Buchen-Stachelbart (Hericium coralloides) wächst ausschließlich an Laubholz (vorwiegend Buche, selten Eiche).
Die beiden auf Laub- bzw. Tannenholz wachsenden Arten wurden lange Zeit nicht unterschieden, obwohl der amerikanische Pilzforscher Banker schon 1906 auf die Existenz von zwei verschiedenen Sippen hingewiesen hatte. Erst 1959 wurde diese Tatsache auch in Europa bekannt. Der auf der Rotbuche (Fagus sylvatica) wachsende Stachelbart ist von Pallas schon 1733 abgebildet worden. Dieses Bild war auch die Grundlage für die Beschreibung der Art durch Fries.
Die Nomenklatur war lange Zeit unklar, weshalb der Artname coralloides oft auch für die Tannenart verwendet wurde.

Autor: Peter Karasch & E. Garnweidner

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Jahn, Westf. Pilzbr., Bd. 5, S. 90ff. (Tannenart = Hericium coralloides; Buchenart = Hericium ramosum).
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 43, Nr. 44. (Tannenart = Hericium coralloides; Buchenart = Hericium clathroides);
Krieglsteiner GJ, Gminder A (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 2: 99-100.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
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    Foto: Peter Karasch