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Hemitrichia minor G. Lister

Synonyme: Perichaena minor (G. Lister) Hagelstein

Systematik: Myxogastrea > Trichiales > Trichiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Überaus selten, auch auf faulenden Pflanzenresten und Dung bisher nur wenige Male beobachtet; in Deutschland einmal 1912 gefunden, außerdem einige nicht eindeutige und möglicherweise zu verwandten Sippen gehörende Angaben. Auch aus Japan und Nordamerika bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Selten und nur aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt, möglicherweise aber weiter verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 9 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) kugelig, sitzend bis kurz gestielt oder als unmittelbar aus dem Plasmodium hervorgehende Plasmodiocarpien entwickelt, gesellig in Gruppen wachsend, gelbbraun, ca. 0,3 mm im Durchmesser, einer dunkel schwarzbraunem Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Stiel kurz, höchstens 0,2 mm lang, schwarz.
Peridie durchscheinend, gelblichbraun.
Capillitium aus einem lockeren, wenig elastischen Netz und mit einigen freien Enden bestehend.
Plasmodium nach der Literatur wässerig zimtfarben.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-11 µm, rundlich bis breit eiförmig, gelb, dicht feinstachelig.
Capillitiumfäden 2 bis 3 µm im Durchmesser, mit mehr oder weniger deutlichen, mitunter auch fehlenden Spiralleisten und feinen, 1-3 µm langen, farblosen Stacheln.

Bemerkungen:
Im Naturwaldreservat Schönwald auf moosbewachsener Rinde aus Kultur. Bei dem Fund handelt es sich evtl. um den Erstnachweis für Bayern. Das Taxon ist jedoch bestimmungskritisch und zeigt Übergänge zu den Gattungen Perichaena und Hemitrichia!
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1993), Die Myxomyceten, Bd. 1, S. 239;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.