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Hemitrichia clavata (Pers.) Rostaf.

Synonyme: Trichia clavata Pers.

Systematik: Myxogastrea > Trichiales > Trichiaceae

Deutscher Name: Gelbes Keulchen

Vorkommen:
Verbreitet und gebietsweise ziemlich häufig und auch in der kalten Jahreszeit, ausschließlich auf Laubholz, in den gemäßigten Zonen fast weltweit verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Bisher nur von mehreren Funden aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt, vermutlich weiter verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 20 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) gestielt, einzeln oder in dichtstehenden Gruppen, kugelig, verkehrt-birnförmig, goldgelb, seltener olivbraun bis olivgelb, glänzend, 0,7-1,5 mm hoch und 0,5-1,8 mm breit, mit dem Stiel 1-3 mm hoch, einer rotbraunen, bei Einzelfruchtkörpern unregelmäßig scheibenförmigen, sonst durchgehenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Stiel dunkelbraun, nach oben zunehmend heller werdend und in den sporentragenden Teil übergehend.
Peridie im oberen Drittel unregelmäßig aufreißend, sonst bleibend mit teilweise fransigem Rand, hellgelb, gegen den Grund mitunter unterbrochen netzig, sonst fein- und dichtwarzig.
Capillitium elastisch, nur mit der Stielspitze, aber nicht mit der Peridie verwachsen, hellgelb bis honigfarbig.
Plasmodium weiß.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen gelb, kugelig bis breit elliptisch, 7-10 µm, sehr fein warzig und mit kleinmaschiger, feiner Netzzeichnung.
Capillitiumnetz weitmaschig mit wenigen freien Enden, mit 3 bis 5 spiralig gedrehten und von sehr feinen, helleren Stacheln gesäumten Leisten, 4-7 µm im Durchmesser.

Bemerkungen:
Die Art lässt sich nur anhand der Struktur des Capillitiums und der Sporen sicher von ähnlichen Arten unterscheiden; im Gelände vor allem durch den gleichmäßig in die Sporocarpien übergehenden Stiel und den ziemlich tiefen Becher charakterisiert. In typischer Ausprägung ist die Art jedoch schon im Gelände sicher zu bestimmen.
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (1993), Die Myxomyceten, Bd. 1, S. 232;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.