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Hemimycena mauretanica (Maire) Singer 1946

Synonyme: Crinipellis mauretanica Maire , Delicatula struthiopteridis Velen. , Delicatula vitrea Velen. , Helotium mauretanicum (Maire) Redhead, Mycena mauretanica (Maire) Kühner , Omphalia struthiopteridis Velen. , Omphalina mauretanica Maire

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Feinhaariger Scheinhelmling

Vorkommen:
In Europa weit verbreitet von Dänemark bis Frankreich und Italien bekannt. Auch in Deutschland selten gemeldet, daher ist relativ wenig über die Ökologie bekannt. Aus Südbayern sind bislang nur zwei Vorkommen bekannt.
Saprobiont auf abgestorbenen Zweigen und Blättern von Laubgehölzen (z. B. Erlen), auch an krautigen Pflanzen oder Grasresten (z. B. Juncus/Binse).
Phänologie: (Juli) August bis November.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sehr kleine Art, Hut bis 2,5 mm breit, glockig bis halbkugelig, zuletzt konvex, Rand jung nach innen, reif nach aussen gerollt. Nicht durchscheinend gerieft, weiß, fein flaumig-haarig (Lupe!). An den Haaren bilden sich bei feuchter Witterung oftmals kleine Wassertropfen.
Lamellen weiß, breit, entfernt, breit angewachsen bis am Stiel bogig herablaufend, Profil dreieckig, den Hutrand nicht erreichend.
Stiel 0,2 bis 0,7 cm lang und 0,3 bis 0,5 mm fädig dünn, zylindrisch, oft gebogen, weiß und auf ganzer Länge fein flaumig behaart (Lupe!) und wie der Hut bei feuchter Witterung mit Wassertröpfchen besetzt.
Geruch und Geschmack unbedeutend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-10 x 2-3,5 µm (Q L/B 3,2), +/- zylindrisch und einseitig etwas gebogen zum Apikulus zuspitzend, farblos, sehr dünnwandig und glatt.
Basidien 4-sporig, keulig, bis 24 x 7 µm, mit Basalschnallen.
Hymenium ohne Zystiden.
Pileozystiden bis 70 x 6 µm, zahlreich.
Kaulozystiden bis 70 x 6,5 µm.
Schnallen vorhanden.

Bemerkungen:
Der Langbehaarte Scheinhelmling wurde als EFK an faulenden Grasresten (vermutlich Juncus spec.) aufgesammelt. Die üppigen Caulozystiden (3-10 x 30-60 µm) dieses Winzlings (2 mm Hutdurchmesser) sind schon mit der Lupe gut erkennbar. Ein zweiter Nachweis wuchs an der Unterseite eines Eichenastes Ø 3-10 cm, Zers.Gr. I-II auf der Borke (05.06.05).

Beleg: Herbar P. Karasch G/102-02

Autor: Peter Karasch

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Antonín, V & Noordeloos, M. E. (2004): A monograph of the genera Hemimycena, Delicatula, Fayodia, Gamundia, Myxomphalia, Resinomycena, Rickenella, and Xeromphalina, S. 54-58;