Synonyme: Platygloea lagerheimii (Pat.) Sacc. & P. Syd. , Saccoblastia sebacea Bourd. & Galz.
Systematik: Basidiomycota > Atractiellales > Phleogenaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
An Laub- und Nadelholz, meist an starken Ästen oder Stammbereichen, die sich in der offenen Luft befinden (z. B. seitlich oder oberseits von liegenden Stämmen, an ansitzenden Ästen usw.). Vermutlich weit verbreitet und nicht selten, aber aufgrund der Unauffälligkeit der Fruchtkörper oft übersehen. Möglicherweise bevorzugt sie Substrat größerer Dimensionen.
Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur zwei Nachweise, aber vermutlich häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, mit dem Substrat verbunden, sehr dünn, frisch als glänzender, etwas körniger, bläulich irisierender Überzug am Rande der Sichtbarkeit, ähnelt der Schleimspur einer Schnecke, trocken fast unsichtbar, unter der Lupe wie ein feiner, mehliger, weißer Staub. Fruchtkörperrand ohne Rhizomorphen, ausdünnend. Alte Fruchtkörper können laut Baker (1936) auch dicke, gallertkrustenartige Fruchtkörper bilden.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, ohne Schnallen. Hyphen 3-5 µm dick.
Basidien sich aus sackartigen Ausstülpungen von Hyphen bildend, schließlich terminal, vierzellig (auricularioid, quer septiert), bis 40-70 x 5-11 µm, unterste Zelle mit seitlicher, sackartiger Ausstülpung, die beim Reifen der Basidie kollabieren kann.
Sporen breit ellipsoid, 10-13 x 7-8(-10) µm, Sekundärsporen bildend.
Bemerkungen:
Helicogloea farinacea wächst teils in völlig banalen Fichtenforsten an ansitzenden Ästen im Luftraum und wird meist erst gefunden, wenn der besiedelte Ast zu Boden fällt. Auch ein aktueller Fund (März 2013) im Nannhofener Forst nördl. von Mammendorf ist bezüglich des Habitats als banaler Fichten-Stangenforst zu bezeichnen. Es lohnt sich also, an Fichtenästen auffällig mehlige, weiße Beläge anzumikroskopieren. Aufgrund der trockenen, mehligen Fruchtkörper wird die Art heute meist in die Gattung Saccoblastia gestellt. Es handelt sich hierbei genau genommen um fruchtkörperbildende Rostpilze.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Quelle / Literatur:
Baker G.E. (1936): A study of the genus Helicogloea. Ann. Missouri Bot. Gdn. 23: 69-129.
Beenken L. (2001): Helicogloea lagerheimii Pat. in Pat. & Lagerh. Ein unscheinbarer Verwandter der Judasohrs mit interessanter Basidienbildung.