Startseite

Hebeloma velutipes Bruchet 1970

Synonyme: Hebeloma helodes var. longicaudum Pers. : Fr. , Hebeloma leucosarx P.D. Orton , Hebeloma longicaudum (Pers. : Fr.) P. Kumm. , Hebeloma subtestaceum (Batsch) Kuyper non ss. Murrill

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Flockenstieliger Fälbling

Vorkommen:
Sommer bis Herbst, vom Tiefland bis ins Hochgebirge, auf trockenen Böden, aber auch bis ins Hochmoor gehend. Ektomykorrhizapilz, vergesellschaftet mit diversen Laub- und Nadelbäumen, jedoch Laubbäume bevorzugend. Im Hochgebirge bei Zwergweiden oder bei Dryas octopetala. Weit verbreitet und allgemein sehr häufig, aber wie viele Fälblinge unterkartiert.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, sicher weiter verbreitet als die wenigen, bisherigen Fundmeldungen.
In unserer Datenbank gibt es 66 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 8 cm im Durchmesser, etwas schleimig, zunächst konvex, später ausgebreitet, manchmal mit breitem, zentralem Buckel. Hutfarbe creme-weiß mit etwas dunklerer, sehr falber Hutmitte, seltener kräftiger falb, dann gerne mit Isabelltönen, Hutmitte teils bis zimtbräunlich.
Stiel bis 10 x 1 cm, zylindrisch mit verdickter Basis, jedoch nicht gerandet knollig, sehr blass, weiß, fein flockig, insbesondere an der Stielspitze, auch jung ohne Cortina.
Lamellen jung sehr blass, blass gräulich, bei Sporenreife bald blass braun bis graubraun mit blasserer Schneide, bei feuchtem Wetter gerne mit kleinen Guttationstropfen an der Lamellenschneide.
Geruch deutlich rettichartig.
Sporenpulver dunkel ziegelbraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-13,5 x 5,5-7,5 µm, nur flach warzig ornamentiert, breit mandelförmig, inamyloid, stark dextrinoid, Perispor sich wenn überhaupt, dann nur ausnahmsweise bei einzelnen Sporen etwas ablösend.
Cheilozystiden 35-90 x 5-12 µm, fast zylindrisch, subclavat, jedoch niemals kopfig, selten auch etwas bauchig.

Bemerkungen:
Aufgrund des sehr blassen Hutes und den auftretenden Guttationstropfen an der Lamellenschneise ist die Art makroskopisch mit Hebeloma crustuliniforme verwechselbar. Diese Art hat aber einen trockenen Hut und lässt sich mikroskopisch durch die indextrinoiden Sporen sowie deutlich keulenförmige Cheilozystiden leicht unterscheiden. Hebeloma incanatulum, ein in spagnumreichen Mooren sehr häufiger Fälbling, unterscheidet sich makroskopisch durch dessen deutlich ausgeprägte, gerandete Stielknolle sowie anatomisch durch kleinere Sporen sowie schmalere, rein zylindrische Cheilozystiden.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Vesterholt J. (2005). The genus Hebeloma. Fungi of Northern Europe vol. 3.