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Hebeloma sinapizans (Paulet) Sacc. 1887

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Rettich-Fälbling

Vorkommen:
Ab September, gesellig und oft Reihen und Kreise bildend in Laubwäldern, vor allem unter Buchen (Fagus sylvatica), auf Kalkböden.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 229 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3 bis 10, gelegentlich bis 14 cm breit werdend, jung halbkugelig bis konvex, dann flach bis etwas verbogen, hell rötlichbraun mit meist deutlich hellerem Rand, feucht stark schmierig, trocken bereift, dickfleischig.
Lamellen jung weißgrau, dann milchkaffeebraun bis hell graubraun, dichtstehend, meist ziemlich schmal, um den Stiel ausgebuchtet, mit etwas blasserer, feinst gezähnelter, aber keine Tropfen absondernder Schneide.
Stiel 3-10 cm lang und 10-20 mm, am knollig verdickten Grund bis 35 mm dick, kräftig, auf ganzer Länge auf weißem Grund stark und grob weißflockig, innen oft hohl, ohne Spur einer Cortina.
Fleisch weißlich, mit kräftigem, rettichartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-13,5 x 6,5-8 µm, breit, mandelförmig, schwach bis mäßig warzig, mit Jod rotbraun (dextrinoid). Sporenpulver umbra.
Cheilozystiden zylindrisch mit bauchiger, welliger Basis, selten schwach kopfig.

Bemerkungen:
Die größte Fälblingsart; kann bei Genuss nachhaltige Verdauungsstörungen auslösen, ist aber nicht gefährlich giftig. Junge Fruchtkörper können, von oben betrachtet, kleine Steinpilze vortäuschen.
Von ähnlichen Arten ohne Cortina und ohne tränende Lamellenschneide durch den kräftigen Wuchs und den starken Rettichgeruch unterschieden.
Vesterholt benutzt die Autorenkombination (Paulet) Sacc.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 5, Nr. 122;
Vesterholt, Hebeloma, Fungi of Northern Europe, Bd. 3, S. 60ff.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch