Synonyme: Hylophila radicosa (Bull. : Fr.) Quél. , Myxocybe radicosa (Bull. : Fr.) Fayod , Pholiota radicosa (Bull. : Fr.) P. Kumm.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Wurzelnder Marzipan-Fälbling
Vorkommen:
Einzeln am Grund von Stümpfen und Stämmen verschiedener Laub- und Nadelhölzer.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1 (Karte 1140), in Deutschland zerstreut bis verbreitet mit größeren regionalen Kartierungslücken; in Bayern innerhalb des Rotbuchenareals geschlossen verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 134 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 7-15, selten bis 20 cm breit, jung halbkugelig gewölbt, dann ausgebreitet, konvex bis flach, dickfleischig, jung eingerollt, fein faserig und durch eine Haut mit dem Stiel verbunden, später oft mit Hautresten am Rand. Oberfläche schmierig, feucht oft dick schleimig, trocken fast glänzend, blassgrau, schmutzig graugelblich bis milchkaffeebraun, oft mit rötlichen oder kupferfarbenen Tönen, am Rand etwas heller, mit groben, dunklen, eingewachsenen Schuppen bekleidet.
Lamellen jung blass, dann rötlich- bis kakaobraun, ziemlich dichtstehend, ungleich lang, um den Stiel ausgebuchtet, fast frei.
Stiel 10-15 cm lang und 15-25 mm dick, zäh, voll, schmutzig graulich, bei Druck bräunend, mit ausblassendem, doppeltem, häutigem Ring, darüber mehlig-flockig, abwärts von abblätternden Schuppen fast genattert, am Grund bauchig oder zwiebelig-knollig und in einen langen, spindeligen wurzelartigen Fortsatz ausgezogen.
Fleisch weißlich, mild oder leicht bitter, mit starkem, süßlichem, marzipan- oder bittermandelartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 5-6 µm, bräunlich, schmal mandelförmig, rau punktiert.
Sporenpulver tabakbraun.
Zellen an der Lamellenschneide schwach keulig, dünnwandig.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist aufgrund des intensiven Geruchs nach Marzipan bzw. Bittermandeln, des stark schleimigen, fleckigen Hutes und des wurzelnden Stiels eindeutig festgelegt; einzige Fälblingsart mit Ring.
Wird von Michael/Hennig/Kreisel als minderwertiger Speisepilz angegeben.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Michael/Hennig/Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 4, Tf. 27;
Vesterholt, Hebeloma, Fungi of Northern Europe, Bd. 3, S. 104ff.