Synonyme: Discina gigas (Krombh.) Eckbl. , Maublancomyces gigas (Krombh.) Herter , Neogyromitra gigas (Krombh.) S. Imai
Systematik: Ascomycota > Pezizales > Discinaceae
Deutscher Name: Riesen-Lorchel
Vorkommen:
Selten von März bis Mai in Gebirgsnadelwäldern in der Umgebung von Fichtenstrünken, im Münchner Raum nur auf Altmoränen in den Wäldern südlich von Deisenhofen, Grünwald und aus dem südlichen Forstenrieder Park bekannt.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 22 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 20 cm hoch und 13 cm breit, ocker- bis kastanienbraun, eiförmig, oft unregelmäßig, hirnartig faltig verbogen.
Stiel kürzer als der Hut, ockerweißlich, kahl, längsgrubig-faltig und in den Hut übergehend, innen gekammert.
Fleisch brüchig, geruch- und geschmacklos.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 24-33 x 11-15 µm, hyalin, elliptisch, mit 3 Öltropfen, reif mit in Baumwollblau/Milchsäure anfärbbarer netzartiger Ornamentation und je einem abgerundeten Anhängsel an den Polen.
Paraphysen häufig gegabelt, Enden bis 10 µm dick.
Bemerkungen:
Vom Verzehr dieses Pilzes wird sowohl aus Gründen des Naturschutzes als auch wegen der Verwechslungsgefahr mit der giftigen Frühjahrslorchel abgeraten. Roh dürfen Lorcheln aus dieser Gruppe unter keinen Umständen gegessen werden, selbst gut gekocht besteht ein Restrisiko.
Ähnliche Arten: Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) ist etwas kleiner und erscheint zur gleichen Zeit vor allem (aber nicht ausschließlich) in sandigen Kiefernwäldern, auf Holzlagerplätzen und gelegentlich sogar im Laubwald. Sie lässt sich makroskopisch vor allem an dem wesentlich dunkleren Braun des Hutes unterscheiden. Ein sicheres Kennzeichen sind die viel kleineren Sporen ohne netzartiges Ornament und ohne Anhängsel.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 3
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 1, Nr. 12.