Vorkommen: In Laubwäldern, im Offenland, also z. B. auf Magerwiesen, auch in hohen Lagen im Gebirge vorkommend, nur selten im Nadelwald. Auffallend ist die frühe Erscheinungszeit schon ab Ende April, sehr häufig und weit verbreitet, teils ein Massenpilz.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Hut bis 8 cm Durchmesser, Huthaut glatt, seidenmatt, feucht etwas glänzend, hygrophan, feucht cremegelb, gelblich bis ockerlich gefärbt und am Hutrand deutlich gerieft, trocken fast weiß und dann ungerieft erscheinend. Lamellen angeheftet bis fast frei, seltener auch frei, sehr blass, weiß bis schwach creme. Stiel bis 80 x 5 mm, an der Basis typisch angeschwollen, Stieloberfläche glatt, wie Hut gefärbt oder mit etwas kräftigerem Gelbton. Stielbasis mit deutlichen, fleischrosa-ockerlich bis blass rosa-ockerlichen Rhizomorphen.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hutdeckschicht in Aufsicht aus knorrig verzweigten Hyphen aufgebaut, diese 4-10 µm dick. Sporen (5-)5,5-7 x 3-4 µm, ellipsoid, dünnwandig, farblos-hyalin, inamyloid, nicht dextrinoid. Cheilozystiden 15-50 x 5-17 µm, variabel geformt, keulenförmig, kopfig oder gestielt kopfig, verzweigt kopfig, meist recht breit und massiv, nur selten schlank, subzylindrisch oder fusoid, es treten aber auch koralloid verzweigte Zystiden auf.
Bemerkungen: Die Waldfreundrüblinge sind makroskopisch nur bedingt unterscheidbar. Gute Kennzeichen für den Blasshütigen Waldfreundrübling sind die angeschwollene Stielbasis mit den ockerlichen Rhizomorphen mit Rosaton sowie die frühe Erscheinungszeit, die bei Herbstfunden natürlich nicht hilft. Gymnopus dryophilus unterscheidet sich mikroskopisch durch die fast durchgehend koralloid verzweigten Cheilozystiden, die deutlich schmaler und graziler als die eingestreuten, koralloid verzweigten Zystiden von Gymnopus aquosus sind. Gymnopus ocior hat einen deutlich dunkleren, rotbraunen Hut, der rötlich-gelb ausblasst und oftmals auffallend gelbe Lamellen. Die Cheilozystiden entsprechen denen von Gymnopus aquosus, sind ähnlich breit und kräftig, aber im Schnitt häufiger verzweigt. Gymnopus erythropus unterscheidet sich schon makroskopisch durch seinen deutlich roten Stiel. Gymnopus alpinus tritt häufig im Gebirge auf und steht Gymnopus aquosus sehr nah. Er unterscheidet sich durch den nicht oder nur sehr schwach gerieften Hutrand.
Quelle / Literatur: Antonin V., Sedlák P. & Tomšovský M. (2013): Taxonomy and phylogeny of European Gymnopus subsection Levipedes (Basidiomycota, Omphalotaceae). Persoonia. 31: 179–187.