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Gymnopilus spectabilis (Fr.) Singer

Synonyme: Gymnopilus junonius (Fr.) P.D. Orton

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae

Deutscher Name: Beringter Flämmling

Vorkommen:
Gruppenweise und oft büschelig an Strünken meist freistehender Laubbäume, auch am Stammgrund lebender Bäume, meist außerhalb von Wäldern, selten an Nadelholz.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-16 cm breit, jung kegelig bis halbkugelig, später konvex bis flach, nur sehr undeutlich gebuckelt, jung fein samtig bis glatt, später in angedrückte Fasern aufreißend, am Scheitel mitunter auch abstehend beschuppt, blass orangegelb, satt gelborange, Schuppen etwas bräunend, am Rand lang glatt und eingebogen und nach dem Aufschirmen mit creme- bis ockerfarbenen Velumresten behangen, jung mit dem faserig-häutigen Ring verbunden, im Scheitel dickfleischig, gegen den Rand dünnfleischig.
Lamellen jung cremegelb, später gelbbraun bis rostbraun, breit, um den Stiel ausgebuchtet, und schmal angewachsen, mit glatter oder schwach gerandet-knolliger Schneide.
Fleisch schwefel- bis orangegelb mit unangenehm rettichartig-säuerlichem Geruch und bitterem Geschmack.
Stiel 6-15 cm lang und 8-30 mm dick, zylindrisch, mit bauchig-spindeligem bis keuligem Grund, fest, jung voll, alt röhrig-hohl, über dem Ring weißlich bereift, darunter auf ockergelbem bis rostbraunem Grund faserig bis faserschuppig, Ring faserig bis fast häutig, aufsteigend, dauerhaft, jung cremegelb, später gelbbraun, mitunter fehlend, dann Velumreste am Hutrand haftend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,7-10 x 4,8-6,5 µm, elliptisch, mäßig warzig, ockergelb.
Sporenpulver rotgelb.
Cheilozystiden mehr oder weniger flaschenförmig, an der Spitze meist etwas kopfig, Pleurozystiden ähnlich.
Septen mit Schnallen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) kann an freistehenden Obstbäumen mitunter ähnliche und recht große Fruchtkörper bilden; er hat aber mehr tabakbraune Lamellen und einen ringlosen, auf ganzer Länge schuppigen Stiel. Auch einige seltenere, große Schüpplingsarten können ähnlich aussehen.
Die Zugehörigkeit der Gattung Gymnopilus zu den Strophariaceae ist umstritten. Nach Holec ist ihre systematische Stellung noch ungeklärt.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 5, Nr. 144;
Holec in Funga Nordica, 1. Aufl., S. 857f.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner