Systematik: Ascomycota > Geoglossales > Geoglossaceae
Deutscher Name: Täuschende Erdzunge
Vorkommen:
In ganz Europa verbreitete, gesellig in Halbtrockenrasen mit atlantischem Verbreitungsschwerpunkt. Insgesamt selten und als Zeigerart von hochwertigen Saftlingsgemeinschaften (Hygrocybe-grasslands) angesehen. Diese Artengemeinschaften besiedeln neben basenreichen Extensivweiden auch Auwälder, Schlehengebüsche und z. B. auf den Kanarischen Inseln die dortigen Reliktwälder (Laurisilva-Lorbeerwald).
Vorkommen am Ammersee:
Selten, bislang nur zwei Fundnachweise Ende September und Anfang November.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 2-6 cm hoch, aus einem zungen- bis keulenförmigen, fertilen Kopfteil und einem Stielteil bestehend. Deutlich abgesetzter Kopfteil weniger als 1/4 der Fruchtkörperhöhe einnehmend, 4-8 mm breit, rundlich flachgedrückt und meist tief grubig gefurcht, schwarz und glatt, trocken. Stielteil schwarz-olivbraun, mehr oder weniger zylindrisch, im oberen Viertel mit charakteristischen, warzigen Schüppchen (Lupe!), 2-4 mm dick, nicht schleimig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Schläuche vital 195-235 (290) x 18-22 µm, 8-sporig, IKI+ (Apikalring mit Jod blauend).
Sporen vital 60-80 x 5,5-6,5 µm, mehr oder weniger zylindrisch, leicht gekrümmt, glatt, jung farblos, einzellig, reif hellbraun, je nach Reifestadium 8-13-zellig.
Paraphysen schlank, septiert, farblos, die oberen zwei bis drei Zellen charakteristisch krückstockartig gebogen.
Stielschüppchen als Büschel 80-120 µm hoch abstehend.
Bemerkungen:
Die Merkmale stammen aus der unten zitierten Literatur.
Autor: Peter Karasch
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Dennis (1981): British Ascomycetes: 96.
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