Synonyme: Polyporus lucidus Fr.
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Ganodermataceae
Deutscher Name: Glänzender Lackporling
Vorkommen:
Selten an totem Holz verschiedener Laubbäume, mitunter auch an Nadelholz, aber niemals an Weißtanne (Abies alba), nur in wärmeren Gegenden.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 299) in Deutschland in den gut kartierten Gebieten weit verbreitet mit größeren Areallücken, in Südbayern selten.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper fächerförmig mit stielförmigem Grund oder deutlich seitlichem, seltener auch zentralem Stiel. Hut 10-25 cm breit und 2-3 cm dick, glatt, glänzend, jung gelblich, bald rötlichbraun, seltener rötlichschwarz mit dünner, mit dem Fingernagel eindrückbarer Kruste und Harzschicht, Trama weiß bis ocker, bis 1 cm dick, faserig.
Poren weiß bis cremeocker, rund, 4-6 pro mm, Röhren meist nicht geschichtet, 5-30 mm lang.
Stiel 5-15 cm lang und 10-25 mm dick, zylindrisch bis etwas abgeflacht, rotbraun bis schwärzlich, aber stets mit purpurnem Schimmer.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-12 x 6,5-7,5 µm, hellbraun, stachelig.
Trama trimitisch, Skeletthyphen hyalin bis hell gelblich, dickwandig, generative Hyphen mit Schnallen.
Bemerkungen:
Von ähnlichen gestielten Arten der Gattung durch die mehr oder weniger glänzende, harzige Hutoberfläche und das Vorkommen auf Laubholz unterschieden.
Weißfäule-Erreger.
Ganoderma lucidum wird in letzter auch in Europa zunehmend als Vitalpilz gezüchtet und unter dem Namen Reishi in den Handel gebracht. In der TCM wird er seit Jahrtausenden angewendet, auf einer Wertestufe mit der bekannten Ginseng-Wurzel. Im Pilz sind Polysaccharide und viele weitere Substanzen enthalten, die z. B. modulierend auf das Immunsystem wirken können. Die medizinschen Eigenschaften sind durch viele wissenschaftliche Studien untersucht worden. Der chinesische Name Ling Zhi bedeutet „Geist-Pflanze“. Andere chinesische Namen für Ganoderma lucidum sind übersetzt „Pilz der Unsterblichkeit“, „Zehntausend-Jahre-Pilz“. (P. Karasch)
Autor: Edmund Garnweidner & P. Karasch
Quelle / Literatur:
Jülich, Kl. Krypt.fl., Bd. 2b/1, Die Nichtblätterpilze, S. 302;
Jahn, Pilze an Bäumen, Tf. 150.