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Galerina unicolor (Fr.) Singer 1936

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Trichterigberingter Häubling

Vorkommen:
Asien, Europa, Nordafrika.
In Europa einzeln und in Gruppen von August bis Dezember auf humoser Erde oder sehr morschem Holz.

Vorkommen am Ammersee:
Wenige Meldungen, aber vermutlich oft nicht von G. marginata getrennt erfasst.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 0,5-2,5 cm breit, jung konvex, später verflachend, feucht honigbraun, glänzend und am Rand durchscheinend gerieft, trocken gelbbraun, beim Eintrocknen oft charakteristisch zweifarbig mit konzentrisch abgegrenztem, hellerem Scheitel, sehr dünnfleischig.
Lamellen jung weißlich, bald blass rostbraun, dichtstehend und um den Stiel wenig ausgebuchtet, mit weißflockiger Schneide.
Stiel 20-50 mm lang und 1,5-3 mm dick, schlank, weißlich-blass und vom Grund her bräunend, mit einem weißen, relativ beständigem Ring, darunter etwas flockig oder faserig.
Fleisch bräunlich, zerdrückt mit Mehlgeruch.
Von Geschmackproben wird bei dieser sehr giftigen Gruppe abgeraten (s. G. marginata!).
Sporenpulver rostbraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 4,5-6,5 µm, elliptisch bis eiförmig, mäßig warzig.
Basidien 4-sporig, bis 30 x 9 µm. Cheilozystiden flaschenförmig bis spindelig, 30-70 x 8-18 µm.

Bemerkungen:
Der taxonomische Wert ist umstritten, aber noch nicht endgültig geklärt. Daher führen wir G. unicolor zunächst noch getrennt von G. marginata.
Breitenbach & Kränzlin führen folgende makroskopische und ökologische Trennmerkmale an: " G. unicolor ist vorwiegend ein Besiedler
von Humus oder sehr morschem Holz in montanen Lagen, hat einen schmächtigen Habitus mit konischem bis glockigem und gebuckeltem Hut von kaum > 20 mm Durchmesser. G. marginata hingegen fruktifiziert hauptsächlich auf totem Nadelholz, wächst meist büschelig, hat einen halbrunden bis konvexen Hut von meist > 20 mm Durchmesser. Beide Arten sind sehr giftig."

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. V, Tafel 431; Gulden, G. 2012 in FUNGA NORDICA: 900;