Synonyme: Fomes marginatus (Pers. : Fr.) Gillet
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Fomitopsidaceae
Deutscher Name: Rotrandiger Baumschwamm
Vorkommen:
Einzeln oder in dachziegelig übereinanderstehenden Kolonien an Strünken sowie stehenden und liegenden Stämmen verschiedener Nadel- und Laubhölzer, meist an Fichte (Picea abies) und Weißtanne (Abies alba), ebenso aber auch an Schwarzerle (Alnus glutinosa), Rotbuche (Fagus sylvatica), Birke (Betula) und anderen Laubhölzern; sehr verbreitet und einer der häufigsten Großporlinge, gelegentlich an umgestürzten Stämmen eindrucksvolle, geotropisch verformte Fruchtkörper bildend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 293), in Bayern im Alpenvorland und in den ostbayerischen Gebirgen überall, aber in tieferen Lagen selten.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig, häufigster Großporling.
In unserer Datenbank gibt es 1910 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 40 cm breit und bis 20 cm vom Substrat abstehend, mehrjährig, konsolen- bis hufförmig mit breiter Ansatzstelle, oberseits buckelig-höckerig mit konzentrischen, breiten Zuwachszonen, glatt und krustig mit harziger, harter Oberschicht, frisch ockergelb bis orange, an der Wachstumskante auch milchweiß, nach Beendigung des Wachstums rotbraun, im nächsten Jahr dunkelgrau, an mehrjährigen Fruchtkörpern dadurch nicht selten drei- bis vierfarbig, häufiger aber nur zweifarbig und dann grauschwarz mit rotbraunem Rand.
Fruchtschicht porig, frisch cremefarben oder gelblich, mitunter lebhaft zitronengelb, alt bräunlich, Poren rundlich, englöcherig, 3-4 pro mm, Röhren bis 2 mm lang und deutlich geschichtet, an ganz jungen Fruchtkörpern mit glasig-milchigen Guttationstropfen.
Fleisch bis 4 cm dick, ocker-creme, sehr hart und zäh, frisch saftig mit intensivem, säuerlichem Geruch wie beim Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) und bitterem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6-8 x 3-4,5 µm, elliptisch, farblos und glatt mit deutlichem Apiculus.
Bemerkungen:
Alte Fruchtkörper ähneln dem Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Durch Anbrennen der Kruste mit einem Zündholz lässt sich der Unterschied leicht feststellen, da die Kruste des Rotrandporlings in der Flamme schmilzt, beim Zunderschwamm dagegen verkohlt.
Braunfäule-Erreger.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 387.