Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis, aber wie viele Rindenpilze unterkartiert, da diese nur von wenigen Spezialisten gesammelt werden.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, mit dem Substrat verwachsen, zunächst sehr dünn, aber im Laufe des Reifens zu einer dunkelgraubraunen Wachkruste mit teils violetten Reflexen auswächst. Krieglsteiner (2000) erwähnt auch ockerlich getönte Fruchtkörper.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen, Hyphen 1,5-4 µm dick. Dikaryophysen reichlich vorhanden, zumindest bei jungen Fruchtkörpern, aus etwas breiterer Basis zunächst gerade und ausdünnend, dann sich apikal mehrfach verzweigend und auffallend knotig-knorrig. Zystidiolen zerstreut, subzylindrisch, teils auch spatelig, angedeutet keulenförmig, aber auch moniliform, 25-85 x 2-10 µm. Hypobasidien exidioid, d.h. vierzellig und längs septiert (auricularioid, quer septiert), bis 15 x 12 µm, Epibasidien lang, schlauchartig. Sporen breit allantoid, relativ kurz, 11-13,5 x 4,5-5,5 µm, Sekundärsporen bildend.
Bemerkungen: Exidiopsis umbrina gilt meist als kritisches Taxon. Wells (1961) hat sich für eine Synonymie mit Exidiopsis grisea entschieden, nachdem er den Holotypus studiert hatte. Später beschrieb er jedoch Funde von Exidiopsis grisea aus Russland, die laut Beschreibung kurze Sporen und auffallende Zystidiolen aufweisen sollen, jedoch allesamt an Tanne wuchsen. Da eine ausführliche monographische Bearbeitung der interessanten Gattung Exidiopsis noch fehlt, von molekularen Befunden ganz zu schweigen, bleibt die genaue Abgrenzung noch offen.
Quelle / Literatur: Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1. Wells K. (1961): Studies on some Tremellaceae IV. Exidiopsis. Mycologia 53: 317-370. Wells K., Raitviir A. (1977): The species of Exidiopsis (Tremellaceae) of the U.S.S.R. Mycologia 69: 987-1007.