Synonyme: Entoloma hirtipes var. hebes (Romagn.) Est.-Ravent. , Entoloma leptopus Noordel. , Nolanea tenuipes P.D. Orton
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Entolomataceae
Deutscher Name: Schlankstieliger Rötling
Vorkommen:
Stets einzeln, aber scharenweise auf Holzstückchen zwischen Laub auf feuchtem, humosem Boden in Auwäldern bei Eschen (Fraxinus excelsior) und Ulmen (Ulmus), auch in feuchten Laubholzbeständen unter Buchen (Fagus syvatica) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus), meist zwischen Kräutern.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 929), in den westlichen Bundesländern zerstreut, in Südbayern besonders entlang des Lechs, sonst nur vereinzelt kartiert.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut kaum 1 mm dick, bis 35 mm breit werdend, jung breit kegelig bis konvex und häufig mit sehr kleinem, rundlichem Buckel, aber auch völlig glatt, hygrophan, feucht dunkel graubraun und am Rand durchscheinend gerieft, streifig ausblassend, mit auffällig überstehendem und wellig gekerbtem Randsaum, auch am Scheitel ungewöhnlich dünnfleischig.
Lamellen jung weiß, dann schmutzig graubräunlich, nicht rosa, mäßig dichtstehend, um den Stiel meist tief und ziemlich breit ausgebuchtet, am Hutrand mit bis zu 14 Lamellen pro cm, meist mit 3-5 Zwischenlamellen, Schneide gleichfarbig, unter dem Binokular stumpf und glatt.
Stiel bis 10 cm lang und an der Spitze 1,5-2, am Grund bis 5 mm dick, stets sehr lang und schlank, ausgesprochen dünn, wie der Hut dunkelgrau gefärbt, Spitze schwach weißmehlig, abwärts auffällig silbrig längsstreifig, mitunter etwas verdreht, aber nicht verbogen, am Grund mit auffälligen, wurzelfaserigen weißen Myzelrhizoiden, im unteren Drittel nicht selten vom weißen Myzel watteartig flockig überzogen, innen etwas watteartig-faserig, fast hohl.
Fleisch frisch mit deutlichem Mehlgeruch, nicht ranzig oder nach Gurken riechend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-10,5 x 5,5-6,5 µm, 4- bis 6-eckig und oft etwas längsgestreckt.
Bemerkungen:
Die Art ist an dem auffallend langen und sehr deutlich längsseidig gestreiften Stiel, dem spitz gebuckelten Hut und dem starken Mehlgeruch auch im Gelände zu erkennen.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Einhellinger, Ber. Bayer. Botan. Ges. Bd. 44, S. 40;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 2, Nr. 94.57;
Noordeloos, Fungi Europaei, Bd. 5, Entoloma, S. 224, Abbildung Tf. 26, S. 654.