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Enerthenema papillatum (Pers.) Rostaf.

Synonyme: Enerthenema elegans Bowmann , Stemonitis papillata Pers.

Systematik: Myxogastrea > Stemonitales > Stemonitidaceae

Deutscher Name: Schwarzer Nadelstäubling

Vorkommen:
Weltweit verbreitet und vorwiegend auf totem, entrindetem Laub- und Nadelholz, vermutlich recht häufig. Auch oft in Kultur auf Rinde und Holz von Nadelbäumen, z.B. Larix.

Vorkommen am Ammersee:
Selten und nur aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) zerstreut oder in lockeren bis dichten Gruppen, gestielt, kugelig bis abgeflacht, 0,35-0,7 mm im Durchmesser, mit dem Stiel bis 1,5(-1,8) mm hoch, dunkel rost- bis rußigbraun, am Scheitel mit einer glänzenden, schwarzen, bis 0,2 mm breiten Scheibe, einer oft unauffälligen, hell- bis rotbraunen, am Stielgrund schwarzen und fest haftenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Stiel bis 1 mm hoch, vom deutlich verbreiterten Grund zur Spitze verschmälert, schwarz, etwa so lang wie der Fruchtkörper, am Grund mit verflochtenen Fasern.
Peridie rasch schwindend, nur mitunter als kleiner, kragenförmiger Rest an der Stielspitze bleibend.
Columella bis zur Spitze der Fruchtkörper reichend und dort flach trichterig erweitert, 0,2 mm breit, schwarz, die Scheibe an der Spitze durchscheinend braun mit radialer Streifung.
Capillitium meist von der Scheibe der Columella an der Spitze der Fruchtkörper ausgehend, nach dem Ausfall der Sporen strahlenförmig, wellig.
Plasmodium wässerig weiß.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-12 µm, dunkel rost- bis rußbraun, kugelig, feinwarzig, gelegentlich mit angedeuteten Gruppen größerer Warzen.
Capillitiumfäden fein, braun bis fast schwarz, glatt oder mit knotigen Auswüchsen, an den Enden mitunter korallenartig aufgelöst.

Bemerkungen:
Die Gattung Enerthenema ist durch die scheibenförmige, frei liegende Spitze der Columella und das von dort herabhängende Capillitium unverwechselbar. E. papillatum ist die einzige nicht in Verbindung mit schmelzendem Schnee vorkommende Art der Gattung in Europa.
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (2000), Die Myxomyceten, Bd. 3, S. 97;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.