Synonyme: Cystoderma seminuda (Lasch) Fayod , Cystolepiota sistrata (Fr.) Singer , Cystolepiota sororia Huijsm. , Lepiota seminuda (Lasch) P. Kumm. , Lepiota sororia Huijsm.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae
Deutscher Name: Weißer Mehlschirmling
Vorkommen:
Meist gesellig an Wegrändern auf feuchten und humosen Böden, zwischen Kräutern und Brennesseln (Urtica), auch auf Holzlagerplätzen, ziemlich häufig.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1 (Karte 866), in Süddeutschland und Bayern in den gut kartierten Gebieten fast geschlossen verbreitet, anscheinend im Tertiärhügelland und in Mittelfranken seltener; in den ostbayerischen Silikatgebirgen fast völlig fehlend.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 269 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-4 cm breit, jung kegelig bis halbkugelig oder glockig, später abgeflacht, stumpf kegelig bis konvex und gebuckelt, alt mehr oder weniger flach und am Rand etwas aufgebogen, dicht weiß mehlig-körnig, mit abwischbarem Belag, am Scheitel später blass ockerbräunlich, jung mit vom Hutrand zum Stiel reichendem und später oft am Hutrand überstehendem Velum, dünnfleischig.
Lamellen jung weiß, alt creme bis blass gelblich, breit, sehr dichtstehend, um den Stiel frei, mit glatter Schneide.
Stiel 2-4 cm lang und 1-2 mm dick, zylindrisch, brüchig, jung voll, alt hohl, an der Spitze weißlich-creme, gegen den Grund zunehmend fleischrötlich oder lilabräunlich, im Alter mehr oder weniger auf ganzer Länge so gefärbt, am Grund alt und bei Druck tief karmin-lila bis purpurbraun, mehr oder weniger dicht weiß bepudert, zuletzt auch verkahlend, ohne Ring.
Fleisch weiß, mit leicht stechendem Schirmlingsgeruch und mildem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 3,5-4,5 x 2,3-2,7 µ, mitunter auch bis 6 µ lang, breit elliptisch, farblos und glatt, mit Jod nicht verfärbend.
Sporenpulver weiß.
Bemerkungen:
Bei Beachtung des mehlig-körnigen, weißen Hutes und der leicht rötenden Stielbasis sind Verwechslungen kaum möglich.
Ähnliche Arten: Die viel selteneren Arten Cystolepiota hetieri und adulterina sind viel größer und niemals rein weiß gefärbt.
Die Zwergrüblinge Collybia cookei und Collybia cirrhata wachsen an ähnlichen Standorten; sie sind noch kleiner, nicht mehlig und haben keine rötende Stielbasis.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: R
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 211.