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Cristinia coprophila (Wakef.) Hjortstam

Synonyme: Athelia coprophila (Wakef.) Jülich , Byssocorticium coprophilum (Wakef.) J. Erikss. & Ryvarden , Corticium coprophilum Wakef. , Dacryobasidium coprophilum (Wakef.) Jülich

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Stephanosporaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Am Boden, auf Detritus, an Moosen, auf verfaultem Stroh sowie an Rinderdung (vermutlich nicht typischerweise). Sehr selten oder wenig beachtet.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis, aber wie viele Rindenpilze vermutlich häufiger, da diese nur von wenigen Spezialisten gesammelt werden.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper blass cremefarben bis blass gelb, dünn, sehr flockig, locker, mit spinnwebartigem Subiculum, auf dem sich bei Reife eine dünne, häutchenartige Schicht bildet, athelioid, d.h. häutchenartig vom Substrat ablösbar. Fruchtkörperrand mit ockerfarbigen Rhizomorphen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, im Subiculum (fast) ohne Schnallen, Subhymenium und Basidien mit Schnallen.
Basalhyphen auffallend rechtwinklig verzweigt, 4-5 µm dick, etwas dickwandig.
Subhymenium aus kandelaberartig verzweigten Hyphen, ebenfalls bis 5 µm dick.
Zystiden fehlend.
Basidien, viersporig, 20-25 x 6-7,5 µm, häufig mit einer leichten, aber deutlich erkennbaren Einschnürung, mit auffallenden, kleinen Öltröpfchen und mit cyanophilen Tröpfchen, mit Basalschnalle.
Sporen dickwandig, sehr breit elliptisch bis kugelig, 4-5 x 3,5-4,5 µm.

Bemerkungen:
Die systematische Stellung der Art ist unklar. Aufgrund der eingeschnürten Basidien wird sie zu Athelia gestellt. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Byssocorticium lutescens wird sie aber auch in dieser Gattung eingeordnet. Da Byssocorticium Ektomykorrhiza bildet, wäre dies für C. coprophila zu testen. Cristinia wird u. A. durch die cyanophile Granulation der Basidien definiert, was für die Verwandtschaft mit Stephanospora und Lindtneria sprechen kann.
Verwechslungen wären möglich mit Byssocorticium lutescens, die sich aber durch Schnallen im Subciulum unterscheidet. Cristinia rhenana hat hingegen größere Sporen.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Hjortstam K., Grosse-Brauckmann H. (1993): Two new species of Cristinia (Basidiomycotina, Aphyllophorales) and a survey of the genus. Mycotaxon 47: 405-410.