Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Bescheideter Klumpfuß
Vorkommen:
Selten in bodensauren Nadelwäldern zusammen mit Cortinarius purpurascens, vorwiegend in moosigen Fichtenschonungen, gelegentlich auch in Laubmischwäldern, dann aber mit eingestreuten Fichten (Picea abies) oder Weißtannen (Abies alba).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 830), sehr selten; je ein Fundort im Saarland, bei Coburg und Grafrath-Unteralting. Die Art kommt in guten Phlegmacienjahren in bodensauren Fichtenschonungen des Jungmoränengebietes wohl häufiger vor.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 42 mm breit werdend, jung halbkugelig und am Knollenrand aufsitzend mit stark eingerolltem, kahlem und lange nach unten geknicktem Rand, dann am Scheitel flach, satt amethystblau und fast auf der ganzen Fläche mit regelmäßig verteilten, weißlichen Velumflöckchen, vom Scheitel her nach satt rotbraun bis schokoladenbraun entfärbend, Rand etwas radial eingewachsen faserig und lange blau bleibend, im Kern ziemlich dickfleischig, feucht schmierig.
Lamellen jung kräftig rußig blauviolett, bald schmutzig milchkaffee- bis dunkel rostbraun, ziemlich breit, mäßig dichtstehend, 5 mm breit bei 13 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, am Hutrand mit 13 bis 20 Lamellen pro cm, davon 6 durchgehend, Schneide heller, teils fast glatt, teils auffallend weißflockig und alt noch mit hellem Lila-Schein.
Stiel bis 45 mm lang und an der Spitze bis 12, am Grund bis 21 mm dick, zylindrisch, anfangs sehr kurz, mit langer, verbreiterter, gerandeter und sehr tief reichender Knolle, lebhaft blauviolett und stark von der blauen Cortina überfasert, mit wolligem Randsaum an der bräunlichen Knolle, aber dort häufig ohne Velumspuren.
Fleisch im Hut korkbräunlich, in der Stielspitze besonders in der Rinde stark amethystblau, in der Stielknolle im frischen Schnitt gelblich bis orangestreifig, mit schwachem, gebäckartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (8-)10 x 5,3-6 µm, bei einer anderen Kollektion 10-11 x 5,8-6,2 µm, mandelförmig, mäßig grob warzig, teilweise stark zapfenförmig ausgezogen.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut braunrot, im Fleisch schwach bräunlich.
Bemerkungen:
Die Reste der stark ausgebildeten Volva befinden sich oft nicht, wie bei Moser angegeben, am häutig gesäumten Knollenrand, sondern in der Regel gleichmäßig verteilt auf der Hutoberfläche. Daher sind die zumeist in der Huthaut auch nicht bitter schmeckenden oberbayerischen Exemplare nach der Kleinen Kryptogamenflora nicht bestimmbar.
Ähnliche Arten: Cortinarius cyaneus ist ähnlich gefärbt, hat aber keine gleichmäßig verteilten Velumflocken auf dem Hut und wächst in Laubwäldern. Cortinarius mairei und die übrigen Arten der Coerulescentes sind heller gefärbt.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 216.