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Cortinarius vibratilis (Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Bitterster Schleimfuß

Vorkommen:
Meist einzeln in Laub- und Nadelwäldern, vorwiegend auf bodensaurem Untergrund, gerne auf sandigen Böden, aber auch in Fichtenforsten über Kalkboden vorkommend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 825), in ganz Deutschland mit Ausnahme der norddeutschen Tiefebene zerstreut; in Bayern im mittelfränkischen Becken. In den ostbayerischen Kristallingebirgen und im Tertiärhügelland auf größere Strecken fehlend.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 22 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3-5 cm breit, jung gewölbt bis schwach kegelig, dann mehr oder weniger flach mit meist bleibendem, breitem und rundem, schwachem Buckel, feucht stark schleimig und mitunter schwach durchscheinend gerieft, bald trocken und glänzend, kahl, im Kern dickfleischig, sonst recht dünnfleischig.
Lamellen jung blass ockerlich, dann hell zimtfarben, dichtstehend, am Stiel breit angewachsen, gelegentlich aus etwas ausgebuchtet.
Stiel 5-7 cm lang und 6-10 mm dick, weißlich, etwas seidig, an der Spitze mehlig, mit sehr undeutlicher, oft kaum erkennbarer Cortinazone, abwärts von einer dünnen Schleimschicht überzogen und feucht etwas klebrig, trocken wenig glänzend, etwas spindelig mit verjüngter Spitze und mitunter lang spindelig ausgezogenem und tief im Moos wurzelndem Grund.
Fleisch weiß oder blassgelb, wässrig-mürbe, im Stiel leicht brechend, mit sehr bitterem Geschmack.
Schleimüberzug auf der Huthaut auch bei Trockenheit bei Berührung mit der Zunge sofort sehr stark bitter schmeckend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7 x 4-5 µm, elliptisch, sehr fein warzig, hellfarben.
Sporenpulver ockerbräunlich.

Bemerkungen:
Cortinarius vibratilis ist der am bittersten schmeckende Vertreter der gesamten Gattung Cortinarius und an dem stark bitteren Geschmack der fast immer trockenen und lebhaft gelbfuchsigen Huthaut sofort zu erkennen. Der ebenfalls meist trockene Stiel lässt jedoch die Zugehörigkeit zur Untergattung Myxacium oft nicht sofort erkennen.
Ähnliche Arten: Mehrere Vertreter der Untergattung Telamonia, z. B. Cortinarius obtusus oder Cortinarius leucopus, sehen ähnlich aus; sie haben aber entweder einen gerieften oder deutlich hygrophanen Hut und schmecken niemals bitter.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Kärcher/Seibt, Z. Mykol. 54, S.90f.;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 308.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner