Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Ziegelgelber Schleimkopf
Vorkommen:
Sehr häufig und gesellig, aber keine Ringe bildend in Nadelwäldern auf Kalkboden, gerne zwischen Streu in Aufforstungen oder im Kalk an Forststraßenrändern; in manchen Jahren sehr häufig und nach Michael-Hennig eines der am leichtesten kenntlichen und wohlschmeckendsten Phlegmacien.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands Bd. 1b (Karte 821), in der nördlichen Landeshälfte Deutschlands ziemlich selten, im Süden in den gut kartierten Gebieten geschlossen verbreitet, in Bayern überall, nur im westlichen Mainbecken, in den ostbayerischen Kristallingebirgen und im Tertiärhügelland sowie westlich des Lechs mit größeren Areallücken.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 363 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 40 bis 70 mm breit, jung geschlossen halbkugelig, dann breit konvex, schmierig, Rand etwas überstehend und jung vom weißen Velum etwas seidig, Scheitel dunkel orangebraun, kahl, gegen den Rand heller semmelgelb, etwas eingewachsen radialfaserig, feucht schleimig, bald trocken und dann matt.
Lamellen jung mehr oder weniger kräftig blaulila, dann blass zimtbräunlich werdend, um den Stiel schmal und ziemlich tief ausgebuchtet, ziemlich breit, nicht bauchig, bis 6 mm hoch, dünn und ziemlich dichtstehend, Schneide stark ausgefressen, lila gezähnt, auch alt noch deutlich lila, gerade oder leicht gebogen verlaufend.
Stiel bis 10 cm lang und an der Spitze bis 15, am Grund bis 30 mm dick weiß, selten an der Spitze schwach bläulich, mit reichlicher Cortina, abwärts keulig und vom weißen Velum stark zottig gestiefelt, Velum alt durch Sporen rostgelb, lang sichtbar.
Fleisch weiß, etwas durchwässert marmoriert, mit angenehmem, gebäckartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-12 x 5,5 µm, elliptisch, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch schön chromgelb, auf der Huthaut rotbraun.
Bemerkungen:
Innerhalb der Variecolores ist die Art durch den weißen, keuligen Stiel, die jung lila Lamellen und den lebhaft semmelgelben bis fuchsigen Hut sowie die lebhaft gelbe KOH-Reaktion im Fleisch eindeutig festgelegt.
Ähnliche Arten: Cortinarius delibutus aus der Untergattung Myxacium ist mehr olivgelblich und besitzt gelbliche Schleimreste auf dem Stiel.
Mehrere durchwegs viel seltenere Arten aus der Sektion Calochroi sind ähnlich gefärbt, besitzen aber einen gerandet-knolligen Stiel und keine gelbe KOH-Reaktion im Fleisch.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 14.
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 255.