Synonyme: Cortinarius variegatus var. marginatus Bres.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Violettgegürtelter Schleimkopf
Vorkommen:
Gesellig und mitunter in größerer Anzahl, einzeln oder büschelig miteinander verwachsen in Fichtenwäldern vorwiegend der montanen und hochmontanen Lagen, meist auf Kalkuntergrund.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 820), in ganz Deutschland nur in Baden-Württemberg und in Bayern, überall sehr selten, nur ein Fundort im Ammerseegebiet.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, seit 2000 nicht mehr beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm breit, jung halbkugelig, später konvex und oft unregelmäßig verbogen, in der Mitte schön semmelfarben-orange, stellenweise etwas blasser, feucht schwach klebrig, beim Trocknen seidig glänzend, gegen den Rand heller und besonders jung vom weißen Velum seidig überfasert, auch etwas eingewachsen faserig, Hutrand mit schmalem, lang eingerolltem Saum.
Lamellen jung sehr blass tonfarben, später einen etwas rostfarbigem Ton annehmend, um den Stiel schmal und tief ausgebuchtet, schmal, dünn und sehr entfernt, stark untermischt, Schneide gleichfarbig und sehr wenig ausgefressen.
Stiel 5-9 cm lang und 15-30 mm dick, rein weiß, an der Spitze jung etwas mehlig, unter der reichlichen, weißen und sich bis zum Stielgrund hinunterziehenden Cortina vom weißen Velum etwas überzogen bis fast gestiefelt, Basis keulig oder deutlich gerandet-knollig.
Fleisch weiß, völlig geruchlos.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-10 x 3,5-4 µm, mandelförmig, fein warzig, meist mit 1 großen Tropfen.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch negativ, auf der Huthaut hell kartonbraun; Phenol auf der Huthaut und im Fleisch weinrot.
Bemerkungen:
Die Art ist kaum von Cortinarius sebaceus Fr. ss. M.M. Moser zu unterscheiden und vermutlich als eigene Art nicht zu halten; da in den Kalkalpen immer wieder Populationen mit teils weißem, teils violettem Basismyzel auftreten.
Ähnliche Arten: Cortinarius sebaceus und claricolor unterscheiden sich durch fehlende violette Farben an der Stielbasis; Cortinarius sebaceus auch durch die fehlende KOH-Reaktion und die oft gerandete Knolle.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: R
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 58 (zu dunkel);
Bresadola, Iconographia Mycologica, Tf. 613;
Bresadola, Fungi Tridentini Nr. 62, 63;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 135.