Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Tonweißer Dickfuß
Vorkommen:
Sehr selten in grasigen, lichten Laubwäldern, anscheinend vorwiegend an Waldrandlagen an trockenen Stellen; gesellig, aber nicht büschelig wachsend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 811), nur in Hessen und im Saarland; vereinzelt an der oberen Donau und am Neckar; aus Bayern kein Fundort angegeben.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 20 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 45-110 mm breit, jung konvex bis gewölbt bis fast flach mit mehr oder weniger breitem und schwachem, bis deutlichem Buckel, alt fast flach oder etwas flatterig verbogen und hochgeschlagen, schwach hygrophan, feucht feucht hell hasel- graubräunlich mit etwas ockerbräunlichem Scheitel und radialfaserig streifig, um den Buckel etwas glimmerig und mitunter schwach klebrig, trocken fast seidig und hell elfenbein-cremeockerlich bis hell tonfarben, im Zentrum etwas wärmer orangefarbenem bis auch weißlich oder rötlich-honigbraun, vom Scheitel streifig ausblassend, nicht schmierig, um den Buckel gelegentlich auch etwas radial runzelig, sehr dünnfleischig, Randsaum sehr fein und etwas aufgebogen, weißlich-glimmerig, deutlich über die Lamellen überstehend.
Lamellen jung weißlich-tonbraun bis blass ocker, dann hell milchkaffeebraun-rostbräunlich bis rostocker und auch alt noch ziemlich lebhaft gefärbt, dünn bis dicklich, mäßig dichtstehend bis entfernt, ziemlich bis sehr breit, um den Stiel schmal und tief ausgebuchtet oder auch etwas bauchig, alt einreißend, 9-16 mm breit bei 32-42 mm Länge und 2 mm Hutfleischdicke, am Hutrand mit 9-12 Lamellen pro cm, davon 3 durchgehend; Schneide gleichfarbig und glatt bis sehr fein flockig und heller.
Stiel 90-115 mm lang und an der Spitze 9-19, am Grund 11-25 mm dick, zylindrisch mit keulig verbreitertem und nicht selten spindelig wurzelndem Grund, lang und schlank, auf ganzer Länge weiß bis blass tonfarben, ohne deutliche Cortina, Spitze weißflockig, abwärts weißlich faserig marmoriert bis längsseidig und etwas bräunend, am Grund lang weiß bleibend, an der Basis vom Velum etwas weißlich, festfleischig.
Fleisch weiß, in der Stielspitze jung etwas lilagrau, nur unter der Huthaut und in der Stielrinde etwas bräunend, im Stiel ziemlich kompakt, in der etwas weichen Knolle stark schwammig, feucht im Hut und Stiel hell ockergraulich-lehmfarben marmoriert; im Schnitt mit stark erdig-staubigem, kartonartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,3-10 x 5,7-6,7 µm, schmal bis breit elliptisch, mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut negativ, im Fleisch bräunlich.
Bemerkungen:
Innerhalb der Untergattung Sericeocybe ist die Art durch die Sporenmaße, fehlende blaue Farbtöne, fehlenden Geruch und die sehr blass elfenbeinfarbige, trocken fast weiße Hutoberfläche gekennzeichnet.
Ähnliche Arten: Eine Reihe weißstieliger Telamonien sieht recht ähnlich aus; diese Arten haben aber meist ein Velum am Stiel und einen deutlicher hygrophanen und niemals schmierigen Hut.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 58;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 92 C.