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Cortinarius traganus (Fr. : Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Lila Dickfuß

Vorkommen:
Mitunter gesellig in bodensauren Nadelwäldern, kalkmeidend und im Alpenvorland nur auf stark versauertem Oberboden, früher im Münchner Süden zerstreut, inzwischen anscheinend durch Stickstoffeintrag stark zurückgegangen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 804), in Norddeutschland durchwegs selten, im Süden in kalkfreien Gebieten häufiger; in den ostbayerischen Kristallingebirgen ziemlich geschlossen verbreitet; auch im südlichen Mittelfranken außerhalb des Jura; am Nordrand des Jungmoränengebiet und im Tertiärhügelland; in den Alpen seltener.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 17 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-12 cm breit, jung halbkugelig mit eingebogenem Rand, dann breit konvex, alt auch fast flach, anfangs satt lila-violett und von einem dicken, seidig-häutigen und etwas glänzenden Velum bedeckt und von diesem häufig am Hutrand behangen, dann zu hell lehmfarben bis ockerlich oder ledergelb verblassend und alt oft tief einreißend, im Kern ziemlich dickfleischig.
Lamellen schon jung dunkel braun, allenfalls in frühester Jugend mit schwachem, violettbraunem Schimmer, dann lebhaft safranocker bis rostbraun, ziemlich schmal und jung oft sichelförmig eingerollt, am Stiel breit angewachsen oder etwas herablaufend, aber auch leicht ausgebuchtet, mit fransig gekerbter Schneide.
Stiel 5-9 cm lang und bis 2, am Grund bis 4 cm dick, jung zwiebelig-knollig, derb und recht kräftig, an der Spitze lange satt violett, von der jung violetten, später rostbraun bestäubten Cortina schwach gegürtelt, unter der Cortinazone mit dicken, oft etwas gürtelartigen, häutig-seidig glänzenden Resten des Velums überzogen.
Fleisch blass bräunlichgelb bis rötlichgelb, in der Stielspitze jung auch etwas violett, mit schwach süßlichem oft stark stechendem Geruch, ziemlich fest, im Stiel schwammig-voll.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8 x 5 µm, elliptisch, fein warzig.
Sporenpulver rostbraun.

Bemerkungen:
Junge Fruchtkörper sehen jungen, noch stark lila überreiften Fruchtkörpern des Reifpilzes ähnlich und können, wenn sie zusammen am gleichen Standort wachsen, beim Einsammeln leicht übersehen werden.
Die Art ist aufgrund des stark widerlich-stechenden Geruchs ungenießbar; sie gilt als schwach giftig und Verdauungsstörungen auslösend.
Ähnliche Arten: Cortinarius camphoratus sieht recht ähnlich aus und vertritt die Art in Kalkgebieten; er ist anhand des widerlichen Bocksgestanks und der jung lebhaft violetten Lamellen leicht zu unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 04;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 92 D;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. I, S. 203;
Ricken, Die Blätterpilze, Tafel 45,1.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch