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Cortinarius tiliaceus N. Arnold 1993

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Von Sommer bis Herbst in Laubmischwäldern und Parkanlagen, z. B. bei Buchen (Fagus), Eichen (Quercus), Linden (Tilia) und Weiden (Salix) auf besseren, lehmigen, basenhaltigen Böden.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten gemeldet.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-30 mm breit, jung kegelig-glockig, dann breit konvex, zuletzt flach ausgebreitet und flatterig-wellig mit spitzem Buckel, stark hygrophan, feucht dunkel umbra-kastanienbraun, von der Hutmitte radial streifig zu hellem Rotbraun ausblassend, am Rand durchscheinend gerieft, trocken mehr grau- bis rehbraun und etwas seidig überzogen oder verkahlend, teils schuppig, dünnfleischig.
Lamellen schon von Anfang an sehr dunkel zimtgrau- bis kastanienbraun, ohne rostbraune Töne, später erd- bis graubraun, um den Stiel wenig bis ziemlich tief ausgebuchtet, ohne lila oder graue Töne, dicklich, etwas entfernt und recht breit, Lamellenschneide fast glatt und nur schwach heller gesäumt.
Stiel 30 bis 60 mm lang und 2 bis 6 mm dick, zylindrisch, mitunter verbogen, gegen den Grund etwas angeschwollen oder leicht spindelig wurzelnd, jung nicht selten mit blaulila Schein, dann durchwässert dunkel bräunlich, etwas glänzend und längsseidig, mit deutlicher Cortina, abwärts mit unregelmäßigen, meist spärlichen, weißlichen Velumflocken.
Fleisch durchwässert bräunlich, fast geruchlos, nur im Schnitt undeutlich nach Zitronenmelisse, wie Pelargonium graveolens (wird nach einigem Liegen deutlicher und bei Aufbewahrung in einem geschlossenen Gefäß deutlicher).

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-10 x 4,5-5,5 µm, elliptisch bis schwach apfelkernförmig (mit suprahilarer Depression), mäßig bis fein warzig.

Bemerkungen:
In BOLLMANN et al. (2002) wird dieses Taxon mit C. diasemospermus Lamoure synonymisiert. Dies ist nach ARNOLD (2004, schriftl. Mitt.) nicht korrekt. In BREITENBACH & KRÄNZLIN 2000:252 wird für diese Art ein Geruch nach Zitronenmelisse, wie Pelargonium graveolens angegeben. Die vorliegende Aufsammlung hatte einen typischen Geruch nach Pelargonium x zonale, wie er in der Erstbeschreibung von ARNOLD 1993 angeben wird. Lindström stellt ihn als var. leptospermus nun zu C. diasemospermus Lamoure.
Beleg: Herbar Karasch G/62-04

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Lindström, H. 2012 in FUNGA NORDICA: 876;
ARNOLD 1993:160, Tafel 35;

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch