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Cortinarius suaveolens Bataille & Joachim 1920

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Duftender Klumpfuß

Vorkommen:
Sehr selten, aber gesellig in Laubwäldern unter Rotbuchen (Fagus sylvatica).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 777), sehr selten, nur im Saarland, im Maingebiet, im Oberrheintal, an der oberen Donau und am Ostufer des Ammersees nördlich von Herrsching.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur zwei bekannte Fundstellen, zuletzt 2012 beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 62 mm breit, meist aber kleiner bleibend, jung flach mit eingerolltem Rand, dann breit gewölbt oder etwas niedergedrückt bis trichterig, jung blass lila, aber bald elfenbeinweißlich ausblassend, alt fleckenweise hell ocker verfärbend, an den von anhaftenden Blättern bedeckten Stellen lange hell bleibend, weder fleckig noch geflammt, gegen den Rand dünnfleischig.
Lamellen jung zimtlila-tonfarben, später blass milchkaffeebraun mit schwindendem Lilaton, dichtstehend, dünn und mäßig breit, 5 bis 6 mm breit bei 22 mm Länge, um den Stiel wenig ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, Schneide scharf, lange lila und feinst flockig, aber nicht gesägt, alt einreißend.
Stiel bis 75 mm lang und 12 mm dick, zylindrisch mit stumpf oder scharf gerandeter, ziemlich hoher und am Grund meist zugespitzter, am Rand bis 23 mm breiter Knolle, im Verhältnis zum Hut oft auffallend lang, jung zart lila, später vom Grund her mehr oder weniger weiß und von der weißen Cortina überfasert, Knollenrand vom Velum blass violett gesäumt.
Fleisch im Stiel zart lila, sonst rein weiß, Geruch stark süßlich, ähnlich Cortinarius talus oder nach Orangenblüten,

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-10,5 x 5,5-6 µm, nach Moser 11-14 x 6-7 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig, fein punktiert.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut hell bräunlich-rosa, im Fleisch negativ.

Bemerkungen:
Die Art ist wegen der nicht roten KOH-Reaktion und der blass lila Töne leicht zu erkennen. Der Geruch ist besonders intensiv, wenn der Pilz einige Zeit in einer Schachtel liegt. Erinnert an verblassten, kleinen Cortinarius amoenolens.
Ähnliche Arten: Cortinarius dibaphus unterscheidet sich durch die rosa KOH-Reaktion der Huthaut. Alte Fruchtkörper, bei denen die Rosatöne der Huthaut bereits verblasst sind, können von schmächtigen Formen von Cortinarius amoenolens nur anhand des Geruchs unterschieden werden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 179;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 58.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner