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Cortinarius stillatitius Fr. 1838 ss. Bres.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Honig-Schleimfuß

Vorkommen:
Nach der Literatur selten auf Nadelstreu in Nadelwäldern; meist auf bodensauren Standorten und in Fichtenjungwäldern; in Oberbayern aber auch in Buchenwäldern durchaus verbreitet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 774), in ganz Deutschland zerstreut; häufiger im Saarland und Nordoberfranken; in Baden-Württemberg gebietsweise verbreitet; in Südbayern selten und nur im nördlichen Jungmoränengebiet zwischen Augsburg und München.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 50 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 38 mm breit, jung konvex mit eingebogenem Rand, dann unregelmäßig gewölbt-verbogen, stark schleimig, am Scheitel orangeocker mit graulichen Tönen, gegen den Rand blass tonocker und etwas radial eingewachsen faserig, nicht runzelig.
Lamellen jung tonfarben, später blass milchkaffeebraun, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, mäßig breit, bis 7 mm breit bei 12 mm Länge und 1 mm Hutfleischdicke, eher etwas dichtstehend, meist mit 5 Zwischenlamellen, Flächen glatt, Schneide ziemlich stark gesägt und von den reichlichen Cheilozystiden weißflockig.
Stiel bis 75 mm lang, an der Spitze bis 11, in der Mitte bis 14 und am Grund bis 10 mm dick, zylindrisch mit etwas verjüngter Spitze, gegen den Grund etwas zuspitzend, oben weiß kleiig, dann mit reichlicher weißer Cortina und darunter rein weiß und ziemlich schmierig, schwach genattert, aber ohne jegliche blaue Töne, Spitze teilweise deutlich gerieft.
Fleisch durchwässert blass bräunlich, mit ziemlich auffallendem, angenehmem, etwas gebäckartigem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 13-15 x 7,5-8 µm, zitronen- bis mandelförmig, fein warzig.
Lamellenschneide mit blasig-keuligen, wenig vorstehenden Cheilozystiden.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius elatior ist größer und hat im Alter einen deutlich radial runzeligen Hutrand. Ausgeblasste Formen von Cortinarius collinitus sind am Stiel meist deutlicher blau. Ganz sicher nur mikroskopisch durch das Fehlen der Schnallen an den Hyphen abzugrenzen.
Cortinarius stillatitius unterscheidet sich lediglich durch jung etwas bläuliche Lamellen und ist nicht eindeutig abzugrenzen. Falls beide Sippen als identisch betrachtet werden, hat der Name Cortinarius stillatitius Priorität. Unter der Bezeichnung "Falscher Blauer Schleimfuß" verbirgt sich der Cortinarius mucifluus älterer Pilzbücher. Der echte Cortinarius mucifluus Fr. kommt offenbar nur in Schweden vor. Cortinarius pseudosalor ist im Münchner Süden vor allem in Laubwäldern verbreitet und an dem oliv-ocker bis graubraun gefärbten, auch im Alter nicht radial runzeligen Hut gut kenntlich.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 33.