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Cortinarius spectabilis M.M. Moser 1952

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Lilaüberhauchter Klumpfuß

Vorkommen:
Selten in Fichtenwäldern auf Kalk- und Dolomitböden; aber mitunter gesellig wachsend. In den Alpen bis 1700 m Seehöhe beobachtet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 766), nur im Saarland und im Nordschwarzwald; kommt auch am Fuß der östlichen Ammerseemoräne vor.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur ein Fund, zuletzt 1998 beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 80 mm breit, noch größer werdend,jung halbkugelig, später verflachend mit lange eingerolltem Rand, hell und lebhaft lehmocker, bald trocken, am Scheitel auch mit einzelnen faserigen, rein weißen Velumflöckchen, jung am Rand auch elfenbeinweiß und ockerlich fleckig.
Lamellen jung lebhaft rosalila, dann blass ton- bis milchkaffeebraun, aber lange mit Lilaschein, dünn, normal breit, dichtstehend, am Hutrand mit bis zu 17 Lamellen pro cm, Schneide sehr scharf, wellig gesägt.
Stiel bis 70 mm lang und an der Spitze bis 24, am Grund bis 35 mm breit, zylindrisch, schlank, oft flachgedrückt, rein weiß, Spitze schwach rosa und feinst flockig, stark ringartig von der weißen Cortina überzogen, am Grund mit einer scharf gerandeten, oft schrägen Knolle.
Fleisch rein weiß, nur in der Stielrinde im Schnitt mit undeutlichem und unspezifischem Lilaschein, in der Stielknolle schwach bräunend, völlig geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11,3-12,7 (-14) x 6,6-7,3 µm, mandelförmig, mäßig grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch der Stielknolle negativ, auf der Huthaut lebhaft tintenrot.

Bemerkungen:
Die Art ist aufgrund des blassen Hutes, der jung deutlich lila Lamellen und der kräftig roten KOH-Reaktion auf der Huthaut sowie durch den Standort im Nadelwald gut charakterisiert.
Ähnliche Arten: Cortinarius argenteolilacinus ist aus Bayern bisher nur von der Kneifelspitze bei Berchtesgaden bekannt. Sein Hut ist noch blasser und wird mit KOH nicht rot.
Cortinarius corrosus, Cortinarius rapaceus und weitere hell lehm- bis ockerfarbene Phlegmacien haben keine lebhaft rote KOH-Reaktion.
Cortinarius rickenianus vertritt die Sippe im Laubwald und unterscheidet sich durch kleinere Sporen sowie deutlich violette Velumreste am Knollenrand und am jungen Hutrand.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 172.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner