Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Brauner Schleimkopf
Vorkommen:
Selten, aber mitunter gesellig in Nadelwäldern; vielleicht auch gelegentlich mit Cortinarius verwechselt.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 765), in Deutschland nur je ein Fundort in Südhessen, am westlichen Ammersee und bei Holzkirchen sowie in den Berchtesgadener Alpen; die Art ist im Alter schwer von Cortinarius variicolor abzugrenzen.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, kritische Art.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 7 cm breit, anfangs fast kugelig, später breit gewölbt mit lang eingerolltem Rand, nur in frühester Jugend an der äußersten Randzone unbedeutend lila, sonst von Anfang an dunkel kartonbraun, bald trocken, am Scheitel etwas körnig, gegen den Rand heller und stark eingewachsen radialfaserig.
Lamellen jung weißgrau, bald auffallend hell tonrostbraun und so bleibend, am Stiel fast gerade angewachsen, nur gering ausgebuchtet, dünn und mäßig dichtstehend, nicht besonders breit, mit 3-5 Zwischenlamellen, Schneide deutlich ausgefressen und bis ins Alter ziemlich hell bleibend.
Stiel bis 8 cm lang und an der Spitze bis 17, am Grund bis 20 mm dick, zylindrisch und schon von Jugend an auffallend lang, am Grund nur schwach keulig, jung blaulila glänzend und ziemlich stark überfasert, bei Druck etwas bräunend, später silbrigweiß, Spitze aber immer lila bleibend.
Fleisch weiß, etwas bräunlich marmoriert, nur in der Stielrinde schwach lila, Geruch unbedeutend, nicht staubartig.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9 x 5 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig.
Chemische Reaktionen: KOH im Hutfleisch sofort braun mit lebhaft gelber Umrandung, NH3 ebenfalls lebhaft gelb, Formol nach einiger Zeit im Fleisch schmutzig weinrot.
Bemerkungen:
Der Pilz ist aufgrund der fehlenden Lilafärbung des Hutes, der KOH-Reaktion und des meist langen, schlanken Stiels von Cortinarius variicolor zu unterscheiden. Einige weitere, durchwegs recht seltene Arten der Sektion Phlegmacium sehen ähnlich aus; sie haben aber nicht die lebhaft gelbe KOH-Reaktion des Fleisches.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 247;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 16.