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Cortinarius rugosus Rob. Henry

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Sehr selten, von Schmid-Heckel unter Rotbuchen (Fagus sylvatica), von Arnold bei Fichten (Picea abies) gefunden; vorwiegend in jüngeren Fichtenbeständen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 740), bisher nur aus Berchtesgaden und Gilching bekannt; Neufunde bei Leutstetten und Breitbrunn; nach Arnold möglicherweise weiter verbreitet. Von Schmid-Heckel im Nationalpark Berchtesgaden am Wachterlsteig unter Rotbuchen gefunden.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, kritische Art.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 80-115 mm breit, jung breit konvex, bald flach, alt auch schüsselförmig hochgeschlagen, kaum hygrophan, Saum lange ockerlich, alt vom Scheitel her auch mit wärmeren, rötlichbraunen Farben, auf der gesamten Fläche fein glimmerig überreift und um den glatten und wenig dunkleren Buckel schon sehr bald typisch radial runzelig werdend wie Cortinarius praestans; Randsaum lang nach unten geknickt und glatt, sehr dünnfleischig; Glimmer alt auf dem Scheitel schwindend, aber an der Randzone lange recht deutlich.
Lamellen jung weißlich tonockerlich, bald hell rostbraun, aber Ockertöne lange erkennbar bleibend, mäßig dichtstehend, normal breit, um den Stiel etwas bauchig, 8-13 mm breit bei bis 52 mm Länge und 2 mm Hutfleischdicke, am Hutrand mit bis zu 12 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, mit gleichfarbiger und glatter Schneide.
Stiel 70-85 mm lang und an der Spitze 13-18, am Grund bis 23 mm dick, zylindrisch, ziemlich lang und schlank, blass gelblichbraun bis weißlich, auf ganzer Länge deutlich seidig überfasert, mit flüchtiger, kaum ringartiger Cortina, jung mit rasch schwindendem, flockigem, weißem Velum, alt mehr oder weniger kahl, am Grund mit deutlich abgesetzter, keuliger und außen weiß überzogener Knolle.
Fleisch weißlich-bräunlich, im Schnitt etwas bräunend, in der Stielrinde seidig glänzend, sonst kaum faserig, Geruch sehr schwach, etwas rettichartig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-10 x 6-7,5 µm, breit elliptisch bis fast kugelig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut sehr schwach bräunend, im Fleisch schwach gelbbraun.

Bemerkungen:
Nach Arnold nächst verwandt mit Cortinarius anomalus, durch das Fehlen der blauen Farbtöne und den bald charakteristisch radial runzeligen Hut unterschieden.
Die Art wird von Arnold zu Telamonia gestellt.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, S. 152;
Schmid-Heckel, Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. 58, S. 229-237;
Schmid-Heckel, Pilze in den Berchtesgadener Alpen, Forschungsbericht 15, S. 99.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner