Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Tonblasser Klumpfuß
Vorkommen:
Sehr selten in feuchten Nadelwäldern, meist einzeln.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 725), in ganz Deutschland sehr selten; aus Bayern von Oberfranken, Regensburg und Vorderriß bekannt; auch bei Gilching.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 55 mm breit, jung konvex, bald zunehmend flach mit undeutlichem, buckelartig gewölbtem Scheitel und nach unten gebogenem, alt etwas eingekerbtem Rand, hell tonocker, am Scheitel etwas schülferig bereift und gegen den Rand heller und schwach, aber deutlich radial eingewachsen faserig, feucht mäßig schmierig, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen jung tonfarbig, dann wässrig milchkaffeebraun mit rostfarbigem Beiton, alt auch etwas rostig fleckend, um den Stiel tief und breit ausgebuchtet und mit einem Zahn herablaufend, relativ breit, ziemlich dicht stehend, am Hutrand mit bis zu 17, davon 5 durchgehenden Lamellen pro cm, mäßig breit, bis 6 mm breit bei 24 mm Länge, Schneide fein und scharf gesägt und deutlich heller.
Stiel bis 6 cm lang und an der Spitze bis 8,5, am Grund bis 11 mm dick, bei stärker gerandet-knolligen Formen auch erheblich dicker werdend, meist lang und schlank, zylindrisch und tief im Boden steckend, auf ganzer Länge rein weiß, Spitze schwach mehlig und mitunter etwas bläulich, von der Cortina nur schwach überfasert, am Grund meist mit deutlich gerandeter, mitunter auch mit äußerst undeutlicher, kaum wahrnehmbarer, aber doch etwas gesäumter Knolle.
Fleisch rein weiß, geruchlos.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-9(-9,5) x 4,5-5(-5,5) µm, mandelförmig und mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch negativ, auf der Huthaut blass rötlichbraun.
Lugol im Fleisch sofort kräftig chromgelb.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die übrigen Arten der Sektion Rapacei unterscheiden sich teils durch auffälligen Geruch, teils durch kleinere Fruchtkörper und kleinere Sporen; der überaus seltene Cortinarius albidus durch alt mehr oder weniger rötlichbraun werdenden Hut. Der ähnliche Cortinarius corrosus aus der Sektion Phlegmacium ist etwas kräftiger gefärbt, hat breitere Sporen, einen lang eingerollten Hutrand und eine oft tief im Boden vergrabene Knolle.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 142;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 49.