Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Schönstieliger Wasserkopf
Vorkommen:
Meist gesellig und mitunter in großen Scharen, nicht selten büschelig und Hexenringe bildend. Gerne auf sandigen Böden an Fluß- und Seeufern unter Weiden (Salix), Erlen (Alnus) und Zitterpappeln (Populus tremula).
Nach dem Atlas der Großpilze der BRD in Deutschland fast überall selten; in Südbayern vorwiegend im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 19 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 32 mm breit, meist aber kleiner, jung konvex bis breit kegelig-glockig, dann verflachend und mit kräftigem, rundlichem oder spitzem Buckel und stets nach unten eingebogenem Rand, gelegentlich auch leicht niedergedrückt, hygrophan, feucht dunkel schwarzbraun, trocken satt hasel- bis rehbraun und fein radial weißseidig, um den dunkel bleibenden Buckel auch rotbraun, am Rand mitunter stark gerippt oder eingekerbt, Scheitel kahl und glatt, dünnfleischig, aber nicht brüchig.
Lamellen jung ziemlich lebhaft bis dunkel zimtrostbraun, niemals mit lila Tönen, um den Stiel breit und schwach bis ziemlich tief ausgebuchtet, oft mit einem kurzen Zahn am Stiel herablaufend, etwas dicklich normal entfernt, breit und etwas bauchig, Schneide gleichfarbig und glatt, gelegentlich auch auffallend weißflockig, unter dem Binokular stumpf.
Stiel bis 45 mm lang und an der Spitze 3-4, am Grund 4-6 mm dick, zylindrisch mit etwas keulig oder kleinknollig verdickter Basis, oft schwach verbogen, Spitze satt lila, mit tief angesetzter, etwas häutiger, weißer Gürtelzone vom Velum, sonst stark längs weißseidig.
Fleisch mehr oder weniger geruchlos oder leicht fruchtig riechend, schmutzig bräunlich, in der Stielspitze und über den Lamellen dunkel lila.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-9 x 5-5,5 µm, elliptisch, mäßig warzig.
Bemerkungen:
Unterscheidet sich von Cortinarius alnetorum durch niemals violette Lamellen, von Cortinarius sertipes durch kleinere Sporen, von Cortinarius paleaceus u.a. durch das Fehlen des Pelargoniumgeruchs.
Die Art wurde erstmals von Favre aus den Jura-Hochmooren der Schweiz beschrieben. Gelegentlich kommen Fruchtkörper mit leichtem Pelargonium-Geruch vor.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Favre, Les associations fongiques des hauts-marais jurassiens, S. 114;
Grünert, Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas, Bd. V, S. 147ff.;
Schmid-Heckel, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd., S. 234.