Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Flachknolliger Klumpfuß
Vorkommen:
In Buchenmischwäldern, nach der Literatur in Kalkbuchenwäldern zwischen tiefem Laub, aber auch auf ziemlich trockenen und fast laubfreien Böden vorkommend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 690), in Deutschland weit auseinanderliegende Funde in Schleswig-Holstein, dem Saarland, Unterfranken, Oberfranken, der Schwäbischen Alb und der Oberen Donau. Aus Südbayern nicht gemeldet, kommt aber in trockenen Buchenwäldern um den Ammersee vor.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, seit 1992 nicht mehr beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm breit, meist aber kleiner, jung halbkugelig, dann konvex, am Scheitel bald verflachend mit lange eingerolltem und alt sehr schmal und schwach gekerbtem, mitunter fein bereiftem Randsaum, hell lehmocker bis gelblich, am Scheitel auch dunkler kartonbraun bis fuchsig und besonders gegen den undeutlich eingewachsen radialfaserigen Rand mit schwachen, olivlichem Reflex, in der Mitte oft mit weißlichen bis schwach lilafarbigen, reifartigen Resten des Velums, feucht schmierig bis stark schleimig, trocken matt.
Lamellen jung kräftig lila, dann wässrig zimt- milchkaffeebraun, um den Stiel wenig und breit, aber auch schmal und tief ausgebuchtet und mit einem Zahn herablaufend, sehr dichtstehend, am Rand mit 23, davon 8 durchgehenden Lamellen pro cm, die meisten davon sehr kurz, ziemlich schmal bis mäßig breit und dünn, bis 17 mm lang und 5,5 mm breit, Schneide mitunter jung deutlich dunkellila gesäumt, sehr scharf, glatt oder wenig ausgefressen und an reifen Fruchtkörpern durch die sterilen Zellen der Schneide auffallend lange lila bleibend.
Stiel bis 32 mm lang und an der Spitze bis 11, am Grund bis 36 mm dick, kurz und gedrungen, zylindrisch oder mehr oder weniger stark flachgedrückt, jung schön lila und von der weißlichen Cortina überfasert, Spitze weißfaserig-flockig, später abwärts auf weißlichem, alt etwas gelb verfärbendem Grund von der Cortina reichlich überfasert, abwärts langsam verbreitert, mit einer breiten und stark gerandet-vertieften, sehr kurzen und dadurch abgestutzt-flachgedrückt erscheinenden, etwas häutig gesäumten Knolle. Basismyzel weiß.
Fleisch weiß, meist ohne Spur von blau, aber über den Lamellen und in der Stielrinde etwas durchwässert graubraun, im Stiel auch mitunter blass lila, mild, an Schneckenfraßstellen dunkel rotbraun, mit unangenehmem, schwach an Cortinarius camphoratus anklingendem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-10 x 5,5-6,5 µm, mäßig grob warzig punktiert, breit mandel- bis leicht zitronenförmig.
Zystiden an der Lamellenschneide zahlreich, keulig bis bauchig aufgeblasen.
Chemische Reaktionen: KOH auf Huthaut sofort kartonbraun, ohne jegliche rotbraune Töne, im Fleisch negativ.
Bemerkungen:
Die Art unterscheidet sich von Cortinarius subarquatus durch das Fehlen der gelben Umscheidung der Knolle, durch die braune KOH-Reaktion auf der Huthaut sowie das Fehlen gelber Töne am Hut. Auffallend ist die auch bei Moser erwähnte lang blau bleibende Lamellenschneide.
Der Pilz erinnert mitunter an einen schmächtigen Cortinarius arcuatorum, hat jedoch keine rosa KOH-Reaktion.
Von den übrigen Vertretern der Sektion durch die olivgrau- lehmockerlich Hutfarbe und die ungewöhnlich breite und sehr flache Knolle unterschieden.
Die Farbe des Hutes kann im Alter wesentlich dunkler werden als bei Moser auf Tafel XIX, Nr. 111 dargestellt.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 184.