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Cortinarius pistorius Jul. Schäff. 1947

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Die Art wurde von Julius Schäffer 1947 erstmals aus Buchenwäldern bei Wartaweil am Ammersee beschrieben, konnte jedoch dort trotz intensiver Suche erst 1988 von Dr. Ott bei Delling wiedergefunden werden und ist inzwischen auch im Seefelder Schlosspark nachgewiesen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (Karte 689) in Deutschland nur je ein Fundpunkt in Hessen und bei Weßling.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur drei Funde (darunter der Typus)
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-9 cm breit und bis 20 mm dick, sienabraun, am Rand oft zuerst messinggelbgrün schillernd, gegen die Mitte meist schon jung lederbraun, alt auch zur Gänze leder- bis dattelbraun, selten auch lebhafter zitron- bis orangegelbe Töne annehmend, mitunter mit konzentrisch angeordneten, dattelbraunen Tupfen, auf denen manchmal noch blasserer Schorf liegt, am Rand lange schmierig, glänzend, Mitte bald glanzlos, Huthaut leicht abziehbar, nicht bitter.
Lamellen lang bläulichviolett, aber immer ziemlich blass, alt lange blass rötlichrostig, 3-8 mm breit, dünn, dichtstehend, angewachsen oder schwach ausgebuchtet mit wenig hellerer und leicht ausgefranster Schneide.
Stiel 2-5 cm, selten bis 10 cm lang und 10-30 mm, Knolle 30-50 mm dick, blass violettbläulich, an der Knolle fast weiß, Knollenrand bräunlich mit kräftiger, durch Sporen kupferbrauner Cortina und meist noch 1 oder 2 fast häutigen, dem Hut gleichfarbenen Gürteln des Velums. Stieloberfläche glatt, faserig silberglänzend, Knolle derb, schief.
Fleisch sehr blass violettlich, lange so bleibend, in der Stielspitze etwas satter geflammt, schließlich im Stiel ins Gelbliche, im Hut ins Rötliche übergehend. Geruch sehr konstant nach frisch gebackenem Brot, später mit unangenehm rettichartigem, an Cortinarius cotoneus anklingendem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-12 x 6-7 µm, deutlich warzig, mandelförmig mit schwach zapfenförmig ausgezogener Spitze.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch negativ.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius magicus riecht nicht nach frischem Brot und hat kleinere Sporen. Cortinarius glaucopus ist mehr fuchsig gefärbt; seine Sporen sind noch kleiner.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 201;
Schäffer, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 27, S. 212.