Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Körnigfädiger Schleimkopf
Vorkommen:
Gesellig und mitunter dicht bestandene Hexenringe bildend, vorwiegend in jüngeren Fichtenbeständen über sandigem, oft staunassem Untergrund.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 674), in ganz Deutschland nur im Schwarzwald; aus Bayern kein Fundort. Die Art ist im Jungmoränengebiet südlich und westlich von München in Fichtenschonungen über saurem Untergrund in manchen Jahren nicht selten.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, im Rückgang, seit 1993 nur noch ein Fund.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 75 mm breit, jung halbkugelig, bald mehr oder weniger breit konvex-gewölbt bis fast flach und oft etwas verbogen, alt auch leicht trichterig werdend, stark schmierig, am Scheitel fein körnig und satt rostfuchsig bis ocker-rotbraun, gegen den gelegentlich etwas aufgebogenen Rand heller orangebraun bis schwach ockerlich, nicht oder nur schwach eingewachsen faserig, im Aussehen sehr ähnlich Hygrophorus discoideus, meist ohne Reste des rotbraunen Velums, im Kern recht dickfleischig.
Lamellen jung wässrig tonweißlich bis hell tongrau, später sehr blass wässrig ton-rostfarben bis hell holzgelblich oder hell zimtrostfarben, dünn und dicht stehend, am Hutrand mit bis 17-20, davon 4-7 durchgehenden Lamellen pro cm, ziemlich schmal, normal breit, auch alt nicht bauchig, bis 7 mm breit bei 30 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, fast gerade angewachsen, alt auch etwas herablaufend; Schneide jung deutlich weißlich gesäumt und etwas uneben, alt gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 70 mm lang und an der Spitze 10 bis 12, am Grund bis 18 mm breit, stets lang und schlank, zylindrisch und häufig etwas verbogen, abwärts keulig, mitunter fast knollig anschwellend, nicht gerandet, auf weißem Grund an der mitunter erweiterten Spitze jung weißmehlig, abwärts von der meist reichlichen, weißwolligen Cortina überfasert, gegen den Grund mit sehr deutlichen bis unauffälligen, fuchsig- bis graubraunen Resten des Velums oft fast stiefelartig überzogen.
Fleisch rein weiß, ziemlich fest, mitunter geruchlos oder mit angenehmem, unspezifischem, nicht gebäckartigem Geruch; meist aber deutlich nach zerdrücktem Gras oder Apfelschalen riechend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-9,5 x 4,5-5 (-6) µm, nach Moser 9-10,5 x 4,7-5,2 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig, mäßig warzig, nicht selten mit Tropfen.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut bräunlich mit olivfarbener Randzone, im Fleisch negativ.
Bemerkungen:
Der schon im Gelände eindeutig ansprechbare Pilz gleicht im Wuchs fast völlig Cortinarius cephalixus, hat aber wärmere, mehr rotbraune Hutfarben und sieht von oben exakt wie der Dunkelscheibige Schneckling, Hygrophorus discoideus aus.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 35 (sehr gut);
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 169;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 55 (schlecht).