Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Jodoform-Wasserkopf
Vorkommen:
Gesellig in feuchten Nadelwäldern, vorwiegend auf bodensaurem Untergrund; in Kalkgebieten selten.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 656), im nördlichen und südlichen Deutschland gebietsweise verbreitet, im mittleren Gebiet selten. In Bayern in Ober- und Unterfranken und im Tertiärhügelland sehr selten oder fehlend, sonst zerstreut bis häufig.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, kritische Sippe.
In unserer Datenbank gibt es 65 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 3 cm breit, jung halbkugelig bis breit kegelig-glockig, später unregelmäßig gewölbt, aber fast immer mit breitem und stumpfem, undeutlichem bis stark hervortretendem Buckel, seltener fast flach, stark hygrophan, feucht schön und satt kastanien-rotbraun und feinst seidig glänzend, am Rand auf ca. 4 mm durchscheinend gerieft mit sehr schmalem, weißlichem Randsaum, alt einreißend oder stumpf gekerbt, etwas dünnfleischig.
Lamellen jung hell zimtbräunlich, dann ziemlich lebhaft zimtrostbraun, mäßig entfernt, schmal, aber um den Stiel etwas bauchig vorstehend, am Hutrand mit bis zu 16 Lamellen pro cm, fast immer mit 3 Zwischenlamellen, bis 4,5 mm breit bei 15 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, bei glockigen Formen auch schmal und tief ausgebuchtet, am Grund auf den Flächen etwas runzelig, Schneide wenig heller und leicht wellig, unter dem Binokular etwas uneben, aber nicht gesägt, stumpf und nicht bewimpert.
Stiel bis 65 mm lang und bis 5 mm dick, zylindrisch, gegen den Grund oft verjüngt, jung rein weiß, alt bräunlich, Spitze schwach mehlig-flockig, unter der stark faserig-wolligen Cortinazone stark weiß überfasert, aber ohne Velumspuren, innen hohl.
Fleisch feucht lebhaft rotbraun, im Stiel heller gelbbraun, im Schnitt mit deutlichem Jodoformgeruch wie Russula turci.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-9,5 x 5-5,5 µm, elliptisch, mäßig warzig.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius leucopus ist sehr ähnlich, hat aber einen bleibend weißen Stiel und keinen Jodoformgeruch. Auch Cortinarius junghuhnii, Cortinarius acutus und Cortinarius jubarinus sehen recht ähnlich aus.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, 1987. S. 136;
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, C 57;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 104 A;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 304.