Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Gelbflockiger Schleimkopf
Vorkommen:
Vorwiegend in Laubwäldern auf Kalkboden, oft an etwas feuchten Stellen zwischen Laub; selten auch in reinen Nadelwäldern und mitunter sogar in Fichtenschonungen; meist gesellig, aber kaum Hexenringe bildend, im Jungmoränengebiet westlich von München ziemlich verbreitet; auch im Isartal und vor allem um den Ammersee.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 649), zerstreut in Südniedersachsen, im Rheinland und vereinzelt am Main; häufiger im Schwarzwald, im Frankenjura und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar sowie zwischen Inn und Salzach; fehlt anscheinend zwischen Isar und Inn, im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Kristallingebirgen.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 121 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 11 cm breit, jung halbkugelig, dann breit gewölbt bis konvex, gelegentlich mit undeutlichem und stumpfem Buckel oder etwas trichterig bis schüsselförmig aufgebogen, feucht stark schmierig, in der Mitte satt rotbraun und fein körnig bis etwas getropft-fleckig, radial marmoriert und in der Färbung mitunter an Tricholoma ustale erinnernd, gegen den gelegentlich nach oben geknickten Rand zu heller honiggelb bis gelbbraun und zunehmend radial eingewachsen faserig, alt auch etwas radial höckerig oder auch schuppig aufbrechend und dann das gelbe Hutfleisch durchscheinend, ziemlich dickfleischig.
Lamellen jung hell wachsgelb, dann olivgrünlich mit hell rostbrauner Tönung, mäßig dichtstehend, normal breit und kaum bauchig vorstehend, um den Stiel breit und wenig, seltener schmal und tief ausgebuchtet, dichtstehend, mit nur wenigen bis zahlreichen Zwischenlamellen, am Hutrand mit bis zu 14 Lamellen pro cm, bis 9,5 mm breit bei 42 mm Länge, Schneide gerade verlaufend oder wenig geschwungen, feinst ausgefressen bis flockig gesägt und deutlich gelblich bleibend.
Stiel bis 85 mm lang und an der Spitze bis 30, am Grund bis 37 mm dick, zylindrisch, derb und ziemlich kurz, gelegentlich aber auch lang und schlank, am Grund keulig oder mit abgesetzter, aber kaum gerandeter Knolle, hell zitronengelb bis -grünlich, an der Spitze oft fein bereift, abwärts auf ganzer Länge seidig-faserig, unter der flüchtigen Cortina bräunend und über der Knolle mit spärlichen, gürtelartigen, faserigen, oliv- bis graubraunen, schmutzigen Velumresten.
Fleisch im Hut blass bräunlichgelb, im Stiel intensiver grüngelb, in der Stielrinde auch zitronengelb, alt besonders in der Stielbasis fleckenweise bräunend, mit im Schnitt recht deutlichem Geruch nach Apfelschalen.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (10-)11,5(-12,5) x 6,5-8 µm, breit mandelförmig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch purpurrot, auf der Huthaut olivbraun, dann dunkelbraun.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius cephalixus ist weniger lebhaft und mehr olivlich gefärbt; er besitzt außerdem weißes Fleisch. Von den übrigen Arten der Percomes durch von Anfang an braune Velumspuren am Stielgrund und den Standort fast immer im Laubwald unterschieden.
Die Art ist nach der französischen Stadt Nancy benannt, wo der Pilz von Maire zuerst gefunden wurde.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: V
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 21;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 306.