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Cortinarius montanus Kauffman

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Selten und meist einzeln in Rotbuchenwäldern. Der Typus wächst in Fichtenwäldern und unterscheidet sich von der Buchenwaldform durch grünliche bis blaugrünliche, aber niemals lilafarbene Lamellen. Die var. polychrous hat immer kräftig lila bis violette Lamellen und einen helleren, mehr ockerbräunlichen Hut.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 581), in Deutschland nur vereinzelt im Rheinland und Saarland; häufiger im Schwarzwald. In Bayern nur vom Grenzgebiet zu den Tiroler Alpen bekannt. 1998 bei Etterschlag gefunden.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 60 mm breit, jung breit konvex mit eingerolltem Rand, dann flach bis leicht schüsselförmig, jung blass olivlich bis umbra-graubraun, dann vom Scheitel her zunehmend wärmer orangeocker bis hell fuchsig, feucht schmierig, alt durch Feuchtigkeit etwas durchscheinend gerieft, am Rand mit einigen Wassergruben und Flecken, am Scheitel mit spärlichen weißen Velumflöckchen, mitunter auch mit violettlichem Reif glimmerig überzogen.
Lamellen jung wachsoliv, aber auch blaulila mit stark olivgelbem Reflex, dann hell milchkaffeebraun bis rostbraun, normal breit, normal entfernt, 5 mm breit bei 21 mm Länge, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, am Hutrand mit 14 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, Schneide stumpf, gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 70 cm lang und an der Spitze bis 12, am Grund bis 21 mm dick, zylindrisch, lang und schlank mit deutlich gerandeter Knolle, jung weißlich, bald hell messingoliv und stark von der weißlichen Cortina überfasert, Stielspitze jung blauviolett bis schmutzig blaugrünlich, später mehr oder weniger weißlich, Knolle oft schräg gerandet mit meist schwach lila Saum.
Fleisch im Hut schmutzig olivgrau, im Stiel besonders in der Rinde bräunlich, in der Stielknolle weiß.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11,5-12 x 6,5-7 µm, bei einer anderen Kollektion 11-14,3 x 6-6,5 µm, nach Moser 9-11 x 5-5,5 µm, elliptisch, fein bis mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch gelblich, auf der Huthaut dunkel braun, Lugol im Fleisch sofort dunkel rostbraun-weinrot.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius herpeticus ist als eine der wenigen Phlegmacien-Arten mit olivfarbenen Lamellen und kräftiger Lugol-Reaktion leicht kenntlich. Die meisten verwandten Arten aus dem Scaurus-Kreis kommen in Nadelwäldern vor.
Gelegentlich treten Fruchtkörper mit einem violettlichen Reif auf, die dann eine Zugehörigkeit zur Sektion der Coerulescentes vortäuschen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 08 (als Cortinarius scaurus var. herpeticus);
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 275.