Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Hygrophaner Dickfuß
Vorkommen:
Selten in montanen Fichtenwäldern, vorwiegend an feuchten Stellen und Moorrändern; unterschreitet kaum die 700 m-Höhenlinie.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 631), in Bayern sehr selten zwischen Coburg und Dietramszell an insgesamt nur 4 Fundorten.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, kritische Sippe.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 38 mm breit, aber noch größer werdend, jung halbkugelig-konvex, später breit kegelig, undeutlich gebuckelt, anfangs blass violett und gleichmäßig vom Velum fein faserfilzig überzogen, später vom Scheitel her etwas verkahlend, wenig hygrophan, alt violette Töne verblassend und am Scheitel und auch an der Randzone mehr weißgrau, etwas glimmerig, sehr dünnfleischig.
Lamellen jung blass lila, dann wässrig violettbraun, alt auch graubraun, kaum rostfarben, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, auch schwach herablaufend, mäßig dicht stehend, am Hutrand mit 24, davon 4 durchgehenden Lamellen pro cm, mit zahlreichen, teilweise sehr kurzen Zwischenlamellen, gegen den Rand zu oft querwellig, Schneide auffallend weiß gezähnelt-flockig, unter dem Binokular mit zahlreichen Büscheln weißer Zellen besetzt.
Stiel 4-14 cm lang und bis 15, am Grund derb keulig verbreitert und bis 30 mm dick, Spitze lange ziemlich kräftig lila, von der Cortina überfasert, abwärts weiß häutig überkleidet, aber nicht beringt.
Fleisch im Hut und in der Stielbasis schwach lilagrau, in der Stielspitze stärker blauviolett, Geruch im Schnitt ziemlich auffallend erdartig, unangenehm.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 5,5-6µm, elliptisch, grob punktiert.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist innerhalb der durch lila Farben am Fruchtkörper und elliptische, niemals rundliche Sporen festgelegten Sektion der Alboviolacei durch mehr oder weniger geruchloses Fleisch und ziemlich kräftige violette Farben festgelegt.
Cortinarius alboviolaceus wächst im Laubwald und bei Birken, ist nicht hygrophan und hat etwas breitere Sporen.
Cortinarius malachioides ist nicht so intensiv blauviolett gefärbt und hat erheblich größere Sporen. Er ist zumindest in Südbayern wesentlich häufiger und vermutlich nicht abgrenzbar. Cortinarius umidicola aus der Untergattung Telamonia ist nach der Literatur blasser gefärbt und kleinsporiger; wird aber nach neuerer Auffassung trotz abweichender Sporenmaße mit Cortinarius malachius synonymisiert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. D 42, D 54;
Schweizer Z. Pilzk. 1969, Bd. 47, S. 169 (zu Cortinarius umidicola).