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Cortinarius malachioides P.D. Orton 1958

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Selten in meist feuchten, moosigen Fichtenwäldern, auch in Schonungen auf staunassen Böden und in Moorfichtenwäldern; meist gesellig. Wahrscheinlich weiter verbreitet, aber oft nicht erkannt oder für Telamonia gehalten.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 630), nur in Süddeutschland; in Bayern bei Siegenburg und östlich der Isar zwischen München und Bad Tölz.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, kritische Sippe, Abgrenzungsproblem zu Cortinarius malachius.
In unserer Datenbank gibt es 38 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 45 mm breit, schon jung breit konvex, dann mehr oder weniger flach und etwas unregelmäßig flatterig verbogen, mitunter mit geknicktem oder schmal hochgeschlagenem, alt einreißendem Saum, hygrophan, feucht dunkel umbra-graubraun mit rötlich- bis orangebraunem Scheitel, nicht gebuckelt, lange Zeit vom weißgrauen Velum ziemlich stark überfasert, relativ dickfleischig, trocken vom Scheitel her nach orangeocker ausblassend.
Lamellen jung wässrig lila, dann ziemlich dunkel milchkaffeebraun bis rostfarben, um den Stiel kaum ausgebuchtet, alt fast gerade angewachsen, auffallend dicklich und sehr entfernt, am Hutrand mit 9, davon 5 durchgehenden Lamellen pro cm, stets nur mit einer Zwischenlamelle, etwas bauchig, bis 5 mm breit bei 11 mm Länge, Schneide stumpf, etwas wellig.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze bis 8 mm, am Grund bis 11 mm dick werdend, zylindrisch, lang und schlank, gegen den Grund verjüngt oder etwas spindelig, jung an der Spitze deutlich lila, abwärts weiß mit etwas weißlichen Velumspuren, schwach weiß längsseidig, auch alt kaum bräunend.
Fleisch in der Stielspitze etwas lila, sonst mehr oder weniger weiß, im Hut durchwässert bräunlich, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-9/5-6,5µm, elliptisch, einzelne auch rundlich, ziemlich grob warzig, Apiculus auffallend lang.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist innerhalb der durch lila Farben am Fruchtkörper und elliptische, niemals rundliche Sporen festgelegten Sektion der Alboviolacei durch die blassen violetten Farben des Hutes und Stiels sowie große Sporen und mehr oder weniger geruchloses Fleisch charakterisiert. Der Pilz täuscht wegen des hygrophanen Hutes eine lilastielige Telamonia vor; die Bestimmung nach Moser führt dann zu Cortinarius umidicola oder lucorum.
Der erheblich seltenere Cortinarius malachius ist etwas kräftiger gefärbt und hat deutlich kleinere Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 91 E (als Cortinarius malachius).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner