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Cortinarius lutulentus Jul. Schäff. 1947

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Selten in Rotbuchenwäldern auf Kalk, aber auch in Fichtenwäldern, in denen nur einzelne Rotbuchen (Fagus sylvatica) eingestreut sind.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 627), bisher nur vom Locus classicus am Ostufer der Ammersees von mehreren Fundstellen bekannt; ein weiterer Fundort in Tirol.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur ein bekannter Fundort, zuletzt 2007 beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 6 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 80-120 mm breit, jung fast regelmäßig konvex mit etwas verflachter Mitte, alt mehr oder weniger flach oder gewölbt mit lange eingerolltem Rand, schmierig, jung blass lehmockerlich, alt vom Scheitel her mit etwas ockerfarbenen, schmutzigen Flecken und etwas dunkelnd, Rand hell bleibend, kaum radialfaserig, ziemlich dickfleischig.
Lamellen jung tongrau, dann hell milchkaffeebraun, schmal und dichtstehend, dünn, 5 mm breit bei 28 mm Länge, am Stiel gerade angewachsen, alt eher etwas herablaufend, am Hutrand mit bis zu 18 Lamellen pro cm, davon 4 durchgehend, Schneide grob schartig.
Stiel 50-65 mm lang und an der Spitze 16-30, am Grund 30-40 mm dick, zylindrisch, robust mit kräftiger, gerandeter Knolle, Spitze etwas gerieft und weiß bestäubt, unter der reichlichen, weißen Cortina alt etwas gelblich verfärbend und lange stark überfasert; Knollenrand stumpf.
Fleisch weiß, jung in der Stielspitze etwas grau, aber ohne Blautöne, geruchlos, beim Kauen zuerst mit sehr unangenehm erdartigem Geschmack, nach einiger Zeit etwas bitter. Huthaut völlig mild schmeckend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11,5-12 x 6-6,7 µm, mandelförmig mit ausgezogenem Ende, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut braunrot, im Fleisch schwach rosabräunlich.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius corrosus hat kleinere Sporen, keine so stark gesägte Lamellenschneide und wächst im Nadelwald.
Cortinarius spectabilis hat noch blasseren Hut, blass lila Lamellen und eine lebhaft tintenrote KOH-Reaktion der Huthaut.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 129;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 52 (zu dunkel);
Schäffer, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 27, S. 216.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner