Startseite

Cortinarius lundellii (M.M. Moser) M.M. Moser 1967

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Wässeriger Schleimkopf

Vorkommen:
Selten, aber oft gesellig und mitunter gleichzeitig mit dem nächst verwandten Cortinarius allutus in vorwiegend jüngeren Fichtenbeständen, meist in Schonungen an moosigen Stellen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 625), in Deutschland je ein Fundort im Saarland, südlichen Schwarzwald und in Oberfranken; außerdem im Münchner Westen und bei Deisenhofen. Die Art ist sicher weiter verbreitet, wird aber wohl oft nicht von Cortinarius allutus unterschieden.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 85 mm breit, jung konvex, dann breit konvex-gewölbt bis fast flach mit wenig überstehendem, jung oft eingerolltem Randsaum und alt mitunter wellig verbogen, deutlich hygrophan, feucht stark schmierig, aber nicht schleimig, auf dem Scheitel lebhaft orange-gelbbraun, deutlich lebhafter gefärbt als Cortinarius allutus, um den Scheitel mit mehr brauner, etwas radial eingewachsen faseriger Zone und besonders an alten Fruchtkörpern deutlicher, ca. 1 cm breiter, scharf abgesetzter und dunkel honigbrauner, nicht selten durchscheinend geriefter, meist stark dunkelbraun fleckiger und gelegentlich schwach runzeliger Randzone, manchmal mit schwachen glimmerigen oder seidigen Velumspuren.
Lamellen jung tongrau, dann wässrig rostfarbig, alt satt rostbraun, deutlich dunkler als bei Cortinarius allutus, dichtstehend und normal breit, um den Stiel wenig ausgebuchtet bis gerade angewachsen, ziemlich breit, bis 7 mm breit bei 30 mm Länge und 2,5 mm Hutfleischdicke, dünn, mäßig dichtstehend, am Hutrand mit bis zu 13 Lamellen pro cm, meist mit 5 Zwischenlamellen, Schneide jung schwach, alt mitunter auch ziemlich grob gesägt, aber kaum heller, auch mehr oder weniger glatt vorkommend.
Stiel bis 10 cm lang und an der Spitze bis 13, am Grund bis 22 mm dick, zylindrisch, lang und schlank, mitunter verbogen, mit runder, undeutlich und oft schräg gerandeter Knolle, weiß mit etwas mehliger Spitze, abwärts von der flüchtigen Cortina überfasert und alt gelblich oder bräunlich verfärbend.
Fleisch weiß, durchwässert bräunlich, in der Stielrinde etwas gelblich, geruchlos und mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-10 (-12) x 5-6 µm, nach Moser 8-9 x 5-5,5 µm, warzig, elliptisch bis mandelförmig, fein warzig, aber deutlich grober ornamentiert als bei Cortinarius allutus.

Bemerkungen:
Die Art ist habituell von Cortinarius allutus nicht zu unterscheiden, doch werden die Lamellen bei Sporenreife deutlich dunkler als bei Cortinarius allutus. Die Hutoberfläche unterscheidet sich deutlich durch die in allen Altersstadien deutlich abgesetzte hygrophane und durchscheinend geriefte, dunkle Randzone. Auch die Hutfarbe ist in den hellen Teilen deutlich lebhafter orange als bei Cortinarius allutus und die Sporen sind grober ornamentiert.
Einzelexemplare ohne Vergleichsmöglichkeit sind u.U. kaum von Cortinarius allutus zu unterscheiden, der allerdings nie eine abgegrenzte und durchscheinend geriefte hygrophane Randzone besitzt.
Cortinarius subhygrophanicus ist feucht noch dunkler und vom Scheitel her aufhellend; in der Praxis aber kaum sicher abzugrenzen, zumal auch die Sporenmaße beider Sippen nahezu völlig übereinstimmen.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 86C;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 115.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner