Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae
Deutscher Name: Hain-Gürtelfuß
Vorkommen:
Selten, aber meist gesellig in Rotbuchenwäldern, oft erst spät im Jahr erscheinend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 624), in Südniedersachen, im Saarland, am Untermain und überall sehr selten; häufiger nur im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar, selten bis zur Salzach.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 27 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 8 cm breit, jung rundlich-halbkugelig bis kegelig-glockig, dann breit konvex gewölbt bis schwach kegelig, alt auch trichterig niedergedrückt, breit und stumpf gebuckelt, wenig hygrophan, hell fleischbräunlich und besonders gegen den etwas helleren Rand fein radial seidig glimmerig, trocken nur wenig heller, oft schwach konzentrisch gezont mit etwas hellerer Scheibe, Randsaum jung fein eingerollt, dann etwas überstehend, nicht einreißend, im Kern ziemlich dickfleischig und mitunter hohl.
Lamellen jung wässrig fleischbräunlich bis hell milchkaffeebraun, mit schwachem, undeutlichem Lilaschein, später hell wässrig rostbraun, sehr breit, bis 14 mm breit bei 36 mm Länge, dicklich, ziemlich dichtstehend bis deutlich entfernt, am Hutrand mit 11 bis 18 Lamellen pro cm, davon 3 bis 5 durchgehend, am Grund mitunter etwas wellig und auf den Flächen runzelig, um den Stiel wenig und tief ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, Schneide besonders jung etwas heller, oft wellig verbogen, aber gleichfarbig, unter dem Binokular stumpf und glatt.
Stiel bis 85 mm lang und an der Spitze bis 15, am Grund bis 28 mm dick, derb mit keulig angeschwollener Basis und darunter oft mehr oder weniger zuspitzend, jung mit weißer Cortina, dann mit undeutlicher, ringartiger Zone und sonst auf ganzer Länge dicht weißlich faserig, ohne oder nur unten mit undeutlichen weißlichen Velumresten, an der Spitze blass lilagrau, abwärts weißlich, im Stielgrund oft quer kammerig ausgehöhlt.
Fleisch weiß, feucht durchwässert korkbräunlich, in der Stielspitze auch mit leicht fleischlila Tönen marmoriert, geruchlos.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-9(-10,5) x 5,5-6,5 µm, elliptisch, fein bis mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut dunkel kartonbraun.
Bemerkungen:
Eine leicht mit benachbarten Arten zu verwechselnde Sippe mit beträchtlichen Abweichungen in den Sporenmaßen. Die stattliche und kaum hygrophane Art mit einem jung zart violettseidig überzogenen Hut und zartlila, nicht gegürteltem Stiel kann auch mit braunhütigen Vertretern der Untergattung Sericeocybe, z.B. Cortinarius suillus Fr. ss. J.E. Lange verwechselt werden.
Der ähnliche, viel seltenere Cortinarius pachypus hat sehr derb knolligen Stiel ohne lila Töne an der Spitze.
Cortinarius saturninus ist stark hygrophan und hat kräftigere lila Töne im Stielfleisch.
Arnold gibt unter Hinweis auf die Originalbeschreibung von Fries Cortinarius lucorum als Nadelwaldart mit ziemlich dunklem, deutlich hygrophanem Hut und kleineren Sporen an und weist ausdrücklich darauf hin, dass seine Interpretation des Cortinarius lucorum Fr. nicht mit der von Lange übereinstimmt. Cortinarius lucorum (Fr.)J.E. Lange im Sinne Mosers, wie sie hier aufgefasst wird, ist nach seiner Meinung identisch mit Cortinarius impennis Fr. ss. Ricken, evtl. auch Cortinarius sciophyllus Fr.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, 1987. S. 132.